LK 1231, 2688 630/1165710. Höhe 1437 m.
Datum der Grabung: 19.-30.6.2017.
Neue Fundstelle.
Forschungsgrabung. Grösse der Grabung 30 m².
Siedlung

Die Lehrgrabung für Archäologie-Studierende der Universität Zürich hatte zum Ziel, in die Grabungsdokumentation sowie -technik innerhalb einer mittelalterlichen Fundstelle einzuführen. Die Fundstelle definierte sich bis anhin nur durch spärliche Hinweise aus der Bevölkerung auf mögliches Mauerwerk und auf den Flurnamen «Turmmatte» mit eigenartigen Geländeerhebungen. Eine vorausgehende geoelektrische Prospektion ergab Hinweise auf mehrheitlich rechteckige Strukturen, aus denen eine durch ihre rundliche Form herausstach. Zwei Sondierflächen von je 15 m² wurden an der Stelle dieser Geländeerhebungen angelegt. In Sondierfläche 2 erwies sich die rundliche Geländeerhebung als Aufschüttung von Geschiebe und Erdmaterial. Ein die Struktur begleitendes Gräbchen war mit plattigen Steinen ausgekleidet. Dabei handelte es sich wahrscheinlich um einen Entwässerungsgraben. Ränder eines Lavezgefässes sowie eines Keramiktopfes aus der Deckschicht vermengt mit wenig neuzeitlicher Keramik stammen womöglich aus dem 13. Jh. In Sondierfläche 1 wurde ein Nordwest-Südost verlaufender Graben mit Spuren von abgestochenen Grabenwänden geschnitten, der mit Geschiebe und sandig-kiesigen Schichten verfüllt war. Welche Funktion der Graben hatte, bleibt unklar. So ist auch eine Deutung als Ausraubung eines ehemals trocken gemauerten Fundaments zum jetzigen Zeitpunkt nicht auszuschliessen.
Südlich davon, in der Südecke der Sondierfläche 1 gerade noch angeschnitten, wurde ein mutmasslich Südwest-Nordost verlaufender Graben oder eine Grube beobachtet. Die Struktur war mit Lese- und Bruchsteinen verfüllt, während die Grubenwand sorgfältig mit hochkant gesetzten, plattigen Steinen versehen war. Ob es sich bei diesen Strukturen um ehemalige Gebäudefundamente handelt, liesse sich nur durch grossflächiges Freilegen derselben klären.

Archäologische Funde: Lavez, Keramik, Bergkristall, Schuhnägel.
Faunistisches Material: Knochen.
Probenentnahmen: Holzkohle (C14, Holzartenbestimmung)
Datierung: archäologisch. Mittelalter; Neuzeit.
Im Auftrag der Abt. Natur- und Heimatschutz UR und des Kunsthistorischen Instituts/Universität Zürich: L. Frascoli, A. Bassing sowie ProSpect GmbH, Ch. Auf der Maur.