LK 1049, 646 345/267 575. Höhe 316 m.
Datum der Grabung: 12.3.-28.5.2014.
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 97, 2014, 231-233.
Geplante Notgrabung (Überbauung Rhypark). Grösse der Grabung 7000 m². Siedlung.
Die beiden bereits 2013 entdeckten römischen Töpferöfen wurden im Frühling 2014 vollständig untersucht und abgebaut. Neben den traditionellen Aufnahmetechniken wurden die Öfen mit Laserscan erfasst. Ein besonderes Augenmerk galt der Konstruktionsweise der Lochtennen. Beim grösseren Ofen waren Ziegelplatten verwendet wurden, in welche man Löcher gemeißelt hatte (Abb. 22). Auf den Platten wurde ein Lehmestrich aufgebracht. Ähnlich aufgebaut war die Lochtenne des kleinen Ofens. Anstelle von Ziegelplatten wurden hier aber Gneisplatten verwendet. Auch sie waren gelocht und wurden durch einen Lehmestrich zusammengehalten. Vor der vollständigen Zerstörung wurde die Front des größeren Ofens vom «Verein pro römische Geschichte Laufenburg» geborgen. Sie soll an einem geeigneten Standort wieder aufgestellt werden. Im Grabungsareal stieß man unter rund 30 cm Humus auf einen rechteckigen Keller, der im Norden, Süden und Osten je eine Wand aufwies, während im Westen jede Spur davon fehlte. Es fand sich auch keine Mauerraubgrube, die auf ein Herausreißen der Mauer hindeuten würde. Ob der Keller über eine Rampe oder Treppe betreten wurde, blieb unbekannt. Bei den 1,2 m hoch erhaltenen Kellerwänden handelt es sich um zweischaliges Mauerwerk. Darüber wurden Reste von Fachwerklehm festgestellt. Über dem Keller stand also wohl ein Fachwerkbau. Die vor allem in der untersten Schicht gefundenen ganzen Gefäße wurden beim Verfüllen des Kellers teilweise nicht zerdrückt. Es dürfte sich dabei um das ehemalige Kellerinventar handeln, das vor Ort verschüttet wurde. In den oberen Bereichen des Schichtpakets war das Fundmaterial deutlich fragmentierter. Hier handelt es sich um Abfallmaterial aus der näheren Umgebung. Die beim Restaurieren gefundenen Passscherben über alle Straten hinweg belegen, dass sie zeitgleich in den Keller kamen. Lediglich im obersten Bereich fand sich auch jüngeres Material, was wegen der geringen Überdeckung (ca. 30 cm) nicht erstaunlich ist. Im Keller lagen sehr viele Töpfe (Abb. 45). Daneben sind Dreibeintöpfe (Grapen) stark vertreten. Hinzu kommen Feldflaschen, Enghalsflaschen, Bügelkannen, Schüsseln, Dreibeinpfannen, kleine Schälchen, Lampen und viele Deckel. Bereits während der Ausgrabung waren die vielen Schröpfköpfe aus Keramik aufgefallen. An Ofenkeramik fanden sich Diamant-, Teller-, Schüssel- und Blattkacheln. Das Glasspektrum umfasst neben Flachglas auch Kelche, Kuttrolfe, Krautstrunke und Fläschchen. Bei den Buntmetall-Objekten sind ein Zapfhahn, Fragmente eines Bronzegefäßes und das Fragment eines Bronzesiebes zu erwähnen. Die Gruppe der Eisenobjekte umfasst u.a. Hufeisenfragmente und eine Messerklinge. Speziell zu erwähnen sind zwei Fragmente eines Destillierhelms aus Keramik. Das gesamte Ensemble aus dem Keller datiert in die 1. H. bis Mitte 15. Jh. Da hier ein Kellerinventar vorliegt, ist es nicht erstaunlich, dass Töpfe, welche zur Vorratshaltung dienten, sehr stark vertreten sind. Auffallend sind die vielen Schröpfköpfe, wie sie in Badestuben, aber auch in Siechenhäusern eingesetzt wurden. Der Flurname «Siechebifang» weist ebenfalls darauf hin, dass wir den Keller des ehemaligen Siechenhauses von Laufenburg ausgegraben haben.
Archäologische Funde: Keramik, Ziegel, Tonröhren, Eisenobjekte, Münzen.
Faunistisches Material: Tierknochen, noch nicht untersucht.
Datierung: archäologisch, 2.-3. Jh.; 15. Jh. KA AG, B. Wigger.
Laufenburg AG, Siechebifang
Consulter le PDF original
Détail de la chronique
Commune
Laufenburg
Canton
AG
Lieu-dit
Siechebifang
Coordonnées
E 2646345, N 1267575
Altitude
316 m
Numéro de site cantonal
--
Numéro d'intervention cantonal
--
Nouveau site
--
Prélèvements
--
Analyses
--
Institution
--
Date de la découverte
--
Surface (m2)
7000 m2
Date de début
12 mars 2014
Date de fin
28 mai 2014
Méthode de datation
archéologique
Auteur.e
--
Année de publication
2015
Époques
Moyen Âge, Empire romain
Type de site
habitat
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
céramique, céramique (élément architectural (prélevé)), métal (outil), métal (monnaies/médailles)
Os
ossement d'animaux isolés
Matériel botanique
--
×