LK 1256, 768000/153670. Höhe ca. 1590 m.
Datum der Grabung: 16.09.-19.10.1996.
Bibliographie zur Fundstelle: HA 8, 1977, 29/30, 58-62; JbSGUF 59, 1976, 244; 71, 1988, 288.
Ungeplante Notgrabung in einer Archäologiezone (Quartiererschliessung und Überbauung ohne vorangehende Meldung). Grösse des Areals ca. 600 m².
Verhüttungsanlage.

Mitarbeiter des AD GR beobachteten Bautätigkeiten im Bereich einer Archäologiezone. Die daraufhin angesetzte Notgrabung konzentrierte sich vorwiegend auf die Beobachtung und Dokumentation der Profile von Leitungsgräben und Strassentrassee sowie den Frostriegelgräben der ersten Quartierbaute. Die Befunde schliessen unmittelbar an die bereits 1974 beobachteten kohlehaltigen «Gruben» an. Es zeigt sich, dass diese «Gruben» Bestandteil einer Schlackenhalde sind und durch sekundäre Störungen im damals erfassten Profil als Gruben in Erscheinung traten. Die erfasste Schlackenhalde steht direkt über Schwemmsandablagerungen der Julia/Gelgia an. Sie wurde teils durch mäandrierende Flussarme tangiert. Die massivsten Störungen der Schlackenhalde stehen im Zusammenhang mit den Kraftwerksbauten in den fünfziger Jahren. Die Schlackenhalde weist eine maximale Stärke von 35 cm auf. In ihrem untersten Bereich besteht sie aus schwarzem, stark holzkohlehaltigem Material von bis 12 cm Stärke. Bei den Schlacken in dieser Schicht fällt der hohe Anteil tropfenförmiger Schlacken auf. Hier lagen auch Keramikfragmente, welche vermutlich von Tondüsen stammen. Die eigentliche Schlackenschicht liegt darüber und weist eine Stärke von max. 20 cm auf, wobei die ursprüngliche Maximalstärke durch die erwähnten Eingriffe der fünfziger Jahre zerstört wurde. Sie ist ebenfalls schwärzlich und mit Holzkohle durchsetzt. Ihr Hauptbestandteil besteht aus kleingeschlagenen Plattenschlacken. In ihrem oberen Bereich ist die Schicht mit moorigem Humus durchsetzt. Dieser bildet eine eigene Schicht über der Schlackenhalde.

Probenentnahme: Holzkohle für C14, Schlacken.
Datierung: archäologisch. Vermutlich latènezeitlich.
AD GR, A. Gredig.