LK 1112, 704 600/232 560. Höhe 416 m.
Datum der Grabung: 16.7.-25.8.1997.
Bibliographie zur Fundstelle: G. Matter, Die Ausgrabungen in Kempraten Parzelle 702 («Römerwiese») vom Sommer 1991. Lizentiatsarbeit, Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Universität Basel, Manuskript 1996.
Notgrabung im Rahmen einer Überbauung. Größe der Grabung ca. 200 m².
Tempel im Vicus Kempraten.

Der durch geoelektrische Prospektion 1991 untersuchte Bereich im Nordosten des römischen Vicus Kempraten wurde in diesem Sommer als Bauland freigestellt. Die Ausgrabung ergab an erhöhter Stelle eine rechteckige Tempelanlage von 16×10.5 m mit einer 3.5 m tiefen Vorhalle, die über eine Stufe vom freien Vorgelände erreichbar war. Die Hofmauer war noch stellenweise erhalten. Zahllose rote Putzreste deuten darauf hin, dass das Heiligtum innen rot bemalt war. Im Innern fanden sich praktisch keine Kleinfunde, jedoch außerhalb neben unzähligen Ziegelfragmenten Keramikreste und wenige Knochen, vorwiegend von Haustieren. Anhand der Terra Sigillata und der Münzen dürfte der Tempel noch zu Ende des 1. Jh. erbaut worden sein. Nach seiner Zerstörung in der zweiten Hälfte des 3. Jh. wurde er nochmals restauriert, denn nach einem Münzfund existierte er noch im 4. Jh.

Faunistisches Material: Knochen von Haustieren und zwei Menschenzähne.
Sonstiges: Ein kleines Fragment einer Bronzestatue, verschiedene Bleireste, ein Bergkristall, wenige Münzen.
Datierung: archäologisch; numismatisch.
KASG, I. Grüninger.