LK 1192, 2691 841/1 193 061. Höhe 461 m.
Datum der Grabung: 7.-11.11., 15.11., 17.11. und 30.11.2022.
Bibliografie der Fundstelle: Gasser, H. (2001) Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri I.I. Basel; Gasser, H. (2004) Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri I.II. Basel.
Geplante Notgrabung (Wohnüberbauung). Grösse der Grabung ca. 60 m².
Siedlung.
Beim Abbruch des Anfang 2021 niedergebrannten Wohnhauses Löwengässli 1 wurde ein bisher unbekannter, intakter Gewölbekeller entdeckt. Dieser lag in der südlichen Hälfte der Parzelle direkt neben einem bekannten, nördlichen Gewölbekeller, welcher Teil des brandgeschädigten Mehrparteienhauses war. Das Mauerwerk wie auch das Gewölbe des wiederentdeckten Kellers waren gänzlich aus Bruchstein gefügt und bis zur Höhe des Extrados als Abbruchsituation erhalten. Erschlossen war das Gewölbe über einen gassenparallelen Treppenabgang, der mindestens teilweise ebenfalls überwölbt gewesen sein muss und vor dem Kellereingang ein kleines Podest mit Sickerschacht aufwies (Abb. 87). Das in der Grundfläche gut 3,7 × 5 m messende Kellerinnere wurde leer angetroffen, die Wände und das im Scheitel 2,15 m hohe Segmenttonnengewölbe waren mit einem Kalkputz bedeckt. Mehrere, über alle vier Innenwände horizontal verlaufende Verfärbungen oder Rückstände weisen darauf hin, dass der Raum mindestens einmal unter Wasser gestanden haben könnte. Vor der Auflassung des Kellers hat man zum einen den Sandsteinplattenboden im Innern entfernt und
Datierung: archäologisch; historisch. Neuzeit, 18. und 19. Jh.
Im Auftrag der Fachstelle Denkmalpflege und Archäologie UR, ProSpect GmbH, M. Gantner.
Altdorf UR, Löwengässli 1 (Er.nr. 152.1)
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Abb. 87. Altdorf UR, Löwengässli 1. Die Drohnenaufnahme mit südwestli cher Ausrichtung zeigt den südlichen Gewölbekeller und gassenseitigen Zugang mit Schacht. Ein Oblicht ist hangseits eingebaut. Zum nördlichen, unter der schwarzen Abdeckung liegenden Gewölbekeller führte ein älterer später zugemauerter Zugang. Zwischen den beiden Kellern liegt der Rest einer Pflästerung. Foto ProSpect GmbH. den Eingang anschliessend mit handgestrichenen Ziegeln und Kalkmörtel sorgfältig zugemauert. Zum anderen hat man die Treppenstufen des Zugangs allesamt entfernt und den Kellerzugang mit Brandschutt verfüllt. Bei den Freilegungsarbeiten um den Keller herum wurde in der nördlichen Ecke der untersuchten Fläche eine Abbruchphase für den nördlichen Keller gefasst. Weder die verfügbaren historischen Ortsansichten oder Pläne noch die im Staatsarchiv Uri eingesehen Akten lassen eine genaue Rekonstruktion der Baugeschichte der Parzelle zu. Anhand des Fundspektrums dürfte der südliche Keller selbst um 1700 oder irgendwann im 18. Jh. errichtet und im Verlauf des 19. Jh. aufgelassen worden sein. Einen direkten Zusammenhang mit dem grossen Brand Altdorfs von 1799 konnte nicht hergestellt werden. Ebenso konnte das zeitliche Verhältnis zwischen den beiden nebeneinanderliegenden Kellern nicht abschliessend geklärt werden. Beim Bau des Anfang 2021 brandgeschädigten Mehrparteienhauses in der Zeit kurz nach 1900 hat man offenbar Teile des nördlichen Kellers abgebrochen und die Eingangssituation für die Weiterverwendung angepasst. Der Keller in der südlichen Parzellenhälfte war zu dieser Zeit bereits aufgelassen. Archäologische Funde: Keramik, Ofenkeramik, Baukeramik, Glas, Eisen, Buntmetall.
Détail de la chronique
Commune
Altdorf (UR)
Canton
UR
Lieu-dit
Löwengässli 1 (Er.nr. 152.1)
Coordonnées
E 2691841, N 1193061
Altitude
461 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
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Analyses
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Date de la découverte
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Surface (m2)
60 m2
Date de début
07 novembre 2022
Date de fin
30 novembre 2022
Méthode de datation
historique, archéologique
Année de publication
2023
Époques
Époque moderne, Époque contemporaine
Type de site
habitat
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
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Os
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Matériel botanique
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