LK 1067, 614 580/264 140. Höhe 285 m. Datum der Baustellenüberwachung: Februar 2000. Neue Fundstelle. Baustellenüberwachung/Prospektion Baugrubenwände. Verlagerte Siedlungsreste?
Am 8. Februar 2000 orientierte Kurt Stolz, Reinach, die Kantonsarchäologie über das Vorkommen von Silexartefakten und Keramikscherben in der Wand einer frisch ausgehobenen Baugrube. Der Fundort liegt am südlichen Rand des Rheintales, am Fuss eines Hanges, der, unterbrochen durch flachere Abschnitte und Nagelfluhfelsen, bis zur lössbedeckten Hochfläche der Rütihard aufsteigt. Auf diesem markanten, den Eintritt des Birstales in das Rheintal flankierenden Geländesporn wurden bereits früher paläolithische, mesolithische und neolithische Fundstellen entdeckt.
Die hier zur Sprache kommenden Funde stammen von der parallel zum Hangfuss verlaufenden südlichen Baugrubenwand, deren geologisch-bodenkundlicher Aufbau von Philippe Rentzel wie folgt interpretiert wird (hier vereinfacht wiedergegeben): In einer Tiefe ab 2.45 m fand sich ein im Jungwürm-Hochglazial abgelagerter Rheinschotter (Niederterrasse). Über dem unverwitterten Niederterrassenschotter folgt ein 20 cm mächtiges Gemisch aus verlagertem Löss und Schotter, das sich möglicherweise während einer Solifluktionsphase am Ende des Spätglazials(?) gebildet hat. Darüber liegt eine 1.7 m mächtige Abfolge von lehmigen Hangfusskolluvien, die auch einen Nassboden aus verlagertem Löss aufweisen. Zur heutigen Oberfläche hin wird das Profil durch eine 30 cm mächtige moderne Aufschüttung und einen 20 cm mächtigen, vermutlich ebenfalls modern aufgeschütteten Humushorizont abgeschlossen.
Die archäologischen Funde aus der südlichen Baugrubenwand lagen im obersten Abschnitt der Hangfusskolluvien, in einer Tiefe von 0.65-1.30 m. Neben Keramikscherben fanden sich einige Silexartefakte, die zum grössten Teil nicht näher zu datieren sind. In 80 cm Tiefe kam jedoch ein stark patinierter Mehrschlagstichel zum Vorschein, der auf Grund seiner typologisch-technologischen Merkmale dem Jungpaläolithikum zugeordnet werden kann (Abb. 2). Der Mehrschlagstichel lag mit Sicherheit nicht mehr an seinem ursprünglichen Ablagerungsort. Er dürfte durch Verlagerungsvorgänge von einem etwas höher liegenden Ort am Hangfuss, von einem flacheren Bereich am Hang oder sogar von der Hochfläche der Rütihard bis an seinen heutigen Fundort gelangt sein.
s. auch Muttenz BL, Höhenwartweg. Datierung: archäologisch. Jungpaläolithikum (Spätmagdalénien). AKMBL, J. Sedlmeier.
Muttenz BL, Rütihardstrasse/Stettbrunnenweg
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Détail de la chronique
Commune
Muttenz
Canton
BL
Lieu-dit
Rütihardstrasse/Stettbrunnenweg
Coordonnées
E 2614580, N 1264140
Altitude
285 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
Oui
Prélèvements
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Analyses
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Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
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Date de début
février 2000
Date de fin
29 février 2000
Méthode de datation
archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2004
Époques
Paléolithique, Mésolithique
Type de site
habitat
Type d'intervention
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Mobilier archéologique
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Os
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Matériel botanique
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