LK 1051, 673 780/269 050. Höhe 355 m.
Datum der Grabung: 16.3.-9.4.2009.
Neue Fundstelle.
Geplante Notgrabung (Vorabklärung der archäologischen Substanz wegen beabsichtigten Neubaus von Wohnhäusern). Grösse der Grabung ca. 120 m².
Siedlung.

Die Sondierungen betrafen zwei grosse, unbebaute Parzellen in der Südostecke des Städtchens, an der Innenseite der ehemaligen Befestigungsmauer. In insgesamt 5 Sondierschnitten wurden die Fundationen der Stadtmauer sowie bisher unbekannte Reste eines gesamten mittelalterlichen bis neuzeitlichen Quartiers nachgewiesen. Es handelte sich um mindestens 5 lang gezogene Gebäude, die hangparallel sowie im rechten Winkel an die Stadtmauer anschlossen. Mindestens 3 davon wiesen gemauerte, teils unterkellerte Grundrisse von 7-8 m Länge auf, die wahrscheinlich stadtgründungszeitlich sind. Weitere, gepflästerte und unterkellerte Gebäudegrundrisse sind frühneuzeitlich. Nach Ausweis deutlicher Brandspuren muss das ganze Viertel im 18. Jh. abgebrannt sein. In der Folge wurde nur ein grossflächiges Gebäude - ohne Berücksichtigung der alten Parzellengrenzen - wieder neu aufgebaut. Vermutlich im Zusammenhang mit der Niederlegung der Stadtmauer nach 1800 wurden alle Gebäude und Baureste auf dem Areal abgebrochen, eingeebnet und gerieten in Vergessenheit. Der von der Kaiserstuhler Bevölkerung im sondierten Areal vermutete mittelalterliche Hof der Familie Escher konnte nicht nachgewiesen werden.

Archäologische Funde: Keramik.
Datierung: archäologisch. 13.-18. Jh.
K A AG, Ch. Reding.