LK 1068, 622 520/265 120. Höhe 293 m. Datum der Grabung: 8.4.-4.12.1991. Bibliographie zur Fundstelle: AS 5, 1982, 2, 141-147. Geplante Notgrabung (Bau eines Industriekomplexes). Grösse der Grabung ca. 4400 m², davon mindestens ein Viertel maschineller Kontrollabtrag. Gräber.

Das bisher grösste Urnengräberfeld von Augusta Rauricorum liegt im Osten 600 m vor den Stadttoren, entlang der römischen Ausfall-Strasse Richtung Bözberg. Über 500 brandige Gruben - meist Urnenbestattungen -, 14 Busta (Rechteckgruben mit Leichenverbrennung an Ort) und 23 Körperbestattungen (zwei in Seitenlage und mehrere in Bauchlage) wurden erfasst. Anschliessend an die Strasse gibt es einen dunklen Streifen mit Abfällen(?) des Scheiterhaufens(Ustrina), darin eine Reihe von Busta. Zwischen dieser und jener am Nordrand befindet sich eine Abfolge von Grabbau-Fundamenten und ein dichter Teppich von Gruben mit Urnen. Vertreten sind die verschiedenen Urnengrabentypen von reinen Knochenhäufchen bis Gruben mit Vertiefung für das Urnengefäss und darüberliegend verschiedene Beigabe-Gefässe. Urnengefässe und deren Deckel in Keramik (Schultertöpfe, Kochtöpfe, zweihenklige Töpfe, Schüsseln und Krüge) und in Glas (Flaschen, bauchige Töpfe mit Vertikalrand); teils mit Beigaben Schmuck (Fibeln, Fingerringe, Melonenperlen, Glasperlen, Anhänger), Münzen, Glöckchen, Öllämpchen, Pfeifentonstatuetten (Paar, Sitzende, Venus, Hund, Vögel), Pfeifentonbalsamarien (Taube, Schwein, Hirschkuh, Steinbock).

Anthropologisches Material: Leichenbrand und Skelette in Bearbeitung (B. Kaufmann). Die Münzprägungen reichen vom frühen 1. Jh. bis in die 2. Hälfte des 2. Jh. (M. Peter). Faunistisches Material: Knochen in Bearbeitung (B. Kaufmann). Probenentnahmen: Holzartbestimmungen (W. Schoch). Datierung: archäologisch. Ausgrabungen Kaiseraugst, U. Müller.