LK 1033, 721 492/280 610. Höhe 508 m.
Datum der Untersuchung: April/Mai und August 2013.
Bibliografie zur Fundstelle: J.A. Pupikofer, Dic Geschichte des Thurgaus, 475. Frauenfeld 1886; J. Meyer, Die Burgen und älteren Schlösser von Reichlingen bis Salenstein, Thurgauer Beiträge 31, 1891, 67-69; A. Raimann/P. Erni, Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Der Bezirk Steckborn. Die Kunstdenkmäler der Schweiz 98, 279f. Bern 2001
Sondierungen und Bauuntersuchung. Grösse der sondierten Fläche 7 m².
Burgstelle.
Die reichenauischen Ministerialen von Riederen (Riederin) sind urkundlich ab dem ausgehenden 12. Jh. genannt. Die gleichnamige Burgstelle liegt auf einem Geländesporn über dem Zusammenfluss zweier Bachläufe im Rüütelibachtobel in der Gemeinde Salenstein. Der Zugang von Süden ist durch einen tief eingeschnittenen Halsgraben gesichert. Auf dem etwa 20 m breiten und 50 m langen Plateau ist im Bereich der höchsten Stelle im Südosten eine 0.5 m flache Vertiefung mit mehreren Metern Durchmesser zu erkennen. Unsicher ist, ob hier Grabungen stattgefunden haben. Eine weitere Grabungsstelle im Nordabhang ist sichtbar, wo gemäss Angaben des Bodenbesitzers 1971 in den anstehenden Fels gehauene Treppenstufen und eine Grube freigelegt und angeblich Eisenobjekte gefunden worden waren. Bei einer Begehung 2012 wurden in der südlichen Böschung des Halsgrabens drei stark angemoderte Holzbalken geborgen, die zu einer im 20. Jh. noch bestehenden Brücke gehörten. Einer ergab ein Fälldatum nach 1570. Obwohl die Burgstelle ab 1550 nicht mehr in historischen Quellen genannt wird, müssen also mindestens in der 2. H. 16. Jh. noch Baumaßnahmen vor Ort stattgefunden haben. 2013 wurde auf der Hügelkuppe ein 9 m langer und 0.8 m breiter Sondierschnitt zur Überprüfung möglicher Schichterhaltung und zum Feststellen von Baubefunden angelegt. Erfasst wurde eine kompakte Steinpflästerung sowie ein älteres, 1.9 m mächtiges, trocken gefügtes, zweischaliges Mauerfundament. Angesichts der Lage der Mauer am Rand des Plateaus dürfte es sich um das Fundament einer Schildmauer handeln. Wie Meyer (1891) berichtet, wurde eine auf der Wiese vor dem Graben gelegene Scheune im 1. V. 19. Jh. ins Dorf Salenstein versetzt. Angeblich handelt es sich um eine ehemalige Zehntscheune an der heutigen Ermatingerstrasse 2 (die alte Schüür), in der bei der Aufnahme im heutigen Fachwerkbestand ältere, wiederverwendete Bauteile aufgefallen waren. Zur Prüfung des alten Bestandes wurde im August eine Kurzdokumentation dieses Baus erstellt und bei der Renovation in den 1980er-Jahren entfernte Bauhölzer beprobt. Zumindest in einem Fall ließ sich aufgrund einer Blattsasse erkennen, dass es sich um ein vergleichbares Element handeln muss wie die massiven eichenen Ständer mit steilen Kopfstreben am Bau. Eine Probe ergab ein sicheres Fälldatum im Winter 1449/50, vier Hölzer mit Splintgrenzdatierungen gehören nach Ausweis der hohen Übereinstimmung der Messkurven sicher zum selben Bestand, ein identisches Fälldatum ist möglich. Ein weiteres Fälldatum 1701 stammt von einem Umbau. Auch wenn zu der Scheune bislang kaum gesicherte Informationen vorliegen und ein ursprünglicher Standort bei der Burgstelle Riederen ungesichert bleibt, sind nun Bauteile aus der Mitte des 15. Jh. nachgewiesen.
Probenentnahmen: Holzproben und Bohrkerne zur Dendrodatierung.
Datierung: historisch. 12. Jh. - dendrochronologisch. Nach 1570 (Brücke?). 1449/50; 1451±10; 1455+10; 1459+10; 1701.
Amt für Archäologie TG.
Salenstein TG, Riederen
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Détail de la chronique
Commune
Salenstein
Canton
TG
Lieu-dit
Riederen
Coordonnées
E 2721492, N 1280610
Altitude
508 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
bois/charbon de bois
Analyses
dendrochronologie
Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
7 m2
Date de début
avril 2013
Date de fin
août 2013
Méthode de datation
dendrochronologique, historique
Auteur.e
--
Année de publication
2014
Époques
Moyen Âge, Époque moderne, Époque contemporaine
Type de site
habitat (château-fort/château)
Type d'intervention
fouille (sondage)
Mobilier archéologique
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Os
--
Matériel botanique
bois/charbon de bois
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