LK 1195, 2759 151/1190 489. Höhe 592 m
Datum der Grabung: 7.-10.7. und 3.-14.8.2015.
Bibliografie zur Fundstelle: A. Hochuli-Gysel/A. Siegfried-Weiss/ E. Ruoff et al., Chur in römischer Zeit. Band I: Ausgrabungen Areal Dosch. Antiqua 12. Basel 1986; A. Hochuli-Gysel/A. Siegfried-Weiss/E. Ruoff et al., Chur in römischer Zeit. Band II: A. Ausgrabungen Areal Markthallenplatz, B: Historischer Überblick. Antiqua 19. Basel 1991.
Prospektion (Umnutzungspläne). Größe der Untersuchungsfläche 9000 m²
Siedlung.
Vor einer schon seit längerer Zeit beabsichtigten Umnutzung des Areals Markthalle und Markthallenplatz im Churer Stadtteil Welschdörfli nahm der Archäologische Dienst Graubünden im Sommer 2015 erste Voruntersuchungen vor. 1964-1972 waren auf dem Markthallenplatz archäologische Ausgrabungen durchgeführt worden, bei denen neben prähistorischen Siedlungsspuren v.a. umfangreiche römische Gebäudestrukturen, darunter eine Thermenanlage sowie mehrere Wohn-, Lager-, und Gewerbebauten, freigelegt wurden. Nach Abschluss der Grabungsarbeiten wurden die partiell aufgedeckten Baubefunde wieder zugeschüttet; heute dient das untersuchte Areal als Parkplatz für die Besucher der Markthalle bzw. der Brambrüesch-Seilbahn. Aus dem Bereich der Markthalle selbst standen bislang nur sehr wenige Informationen zur Verfügung. Bevor das Gebäude im Jahr 1936 errichtet worden war, hatte man das Gelände als Sportplatz genutzt. Ob bei den damaligen Bauarbeiten archäologische Strukturen zu Tage gekommen waren, ist nicht bekannt. Im Zuge eines kleinräumigen Bodeneingriffs im Halleninneren wurde 1999 römisches Fundgut geborgen; die Stratigrafie wurde abgeklärt, sie war aber bezüglich Halle zu wenig aussagekräftig.
In Zusammenarbeit mit der Stadt Chur bzw. der Stadthallen AG galt es im Sommer 2015, in Hinblick auf eine mögliche Überbauung des Areals den Umfang und damit den zeitlichen und finanziellen Aufwand für eine eventuell nötige archäologische Rettungsgrabung abzuschätzen. Zu Beginn wurde das insgesamt rund 9000 m² große Areal flächig mittels Georadar untersucht. Die geophysikalischen Messungen dienten zum einen der Verifizierung von Lage und Erhaltung der auf den Grabungsplänen der 1960/70er-Jahre dokumentierten und im Boden verbliebenen Mauerzüge. Andererseits sollte überprüft werden, ob auch in der Markthalle selbst römische (oder ältere) Strukturen vorhanden sind. Offensichtliche Gebäudestrukturen wie auf dem Platz wurden allerdings keine gefasst. Mithilfe der Radarmessungen ließen sich jedoch einige Verdachtsflächen isolieren, die wenig später mittels maschinell ausgeführter und bis auf den anstehenden sterilen Untergrund abgeteufter Sondierungen untersucht wurden. Dabei wurden im Süden der Markthalle, gegen den Hangfuß des Churer Hausbergs Pizokel hin, Ablagerungen dokumentiert, welche nach einer ersten geologischen Expertise möglicherweise mit dem Flimser Bergsturz (zwischen 9480 und 9430 calBP) in Verbindung zu bringen sind. Im Norden der Halle, d.h. in Richtung Markthallenplatz, wurde in einer Tiefe von ca. 1.5 m ein Horizont aus römischem Brand- und Abbruchschutt angeschnitten. Die Matrix der darunter liegenden Schichten weist zudem auf vielleicht vorhandene urgeschichtliche Strukturen hin.
Archäologische Funde: Terra Sigillata, Glas, Knochen, Baukeramik.
Datierung: archäologisch. Urgeschichte?; Spätantike
AD GR, Th. Reitmaier und Ch. Walser.
Chur GR, Welschdörfli, Markthalle/Markthallenplatz
Consulter le PDF original
Détail de la chronique
Commune
Chur
Canton
GR
Lieu-dit
Welschdörfli, Markthalle/Markthallenplatz
Coordonnées
E 2759151, N 1190489
Altitude
592 m
Numéro de site cantonal
--
Numéro d'intervention cantonal
--
Nouveau site
--
Prélèvements
--
Analyses
--
Institution
--
Date de la découverte
--
Surface (m2)
9000 m2
Date de début
07 juillet 2015
Date de fin
14 août 2015
Méthode de datation
archéologique
Auteur.e
--
Année de publication
2016
Époques
Empire romain, Âge du Fer, Âge du Bronze
Type de site
habitat
Type d'intervention
prospection
Mobilier archéologique
céramique, verre, matériel organique
Os
--
Matériel botanique
--
×