LK 1112, 2704 345/1 231 410. Höhe 408 m.
Datum der Grabung: 29.11.-1.12.2021.
Neue Fundstelle.
Bibliografie zur Fundstelle: Schnellmann, M. (1940) Zur ältesten Baugeschichte der Stadt Rapperswil. Die Ausgrabungen auf dem Hauptplatz in Rapperswil im Frühjahr 1936 und ihr Ergebnis für die älteste Baugeschichte der Stadt. Sonderdruck aus «Der Geschichtsfreund», Beilage zu «Die Linth und Rapperswiler Nachrichten»; Anderes, B. (1966) Die Kunstdenkmäler des Kantons St. Gallen. Bd 4. Seebezirk, 176-235. Basel; Sennhauser, R. (1996) Kanton St. Gallen. In: Stadt- und Landmauern, Bd 2. Veröffentlichungen des Instituts für Denkmalpflege an der ETH Zürich, Bd 15.2, 209-212. Zürich; JbAS 103, 2020, 161f.; 104, 2021, 221 f.
Ungeplante Baubegleitung (Sanierung Wasserleitungen).
Grösse der Grabung ca. 12 m Leitungsgraben.
Siedlung.

Die Stadt Rapperswil besass in der ersten Hälfte des 13. Jh. eine Stadtbefestigung mit Stadtmauer, Stadtgraben und Kontermauer. In der Folge gab es zwei Stadterweiterungen. Der südliche Zugang von Land aus erfolgte durch das Horentor. Die Liegenschaften Untere Bahnhofstrasse 1 und 3 bilden den südlichen Abschluss der Rapperswiler Altstadt. Im Bereich der Kreuzung Untere Bahnhofstrasse/Fischmarktstrasse wurde auf einer Fläche von rund 60 mal 40 cm ein wohl zum Horentor gehöriger Fundamentausschnitt angetroffen.

Im Leitungsgraben östlich davon wurde eine rund 60 cm breite, Ost-West verlaufende Mauer dokumentiert. Es könnte sich dabei um die Kontermauer handeln. Während feindseitig keine ungestörte Schichterhaltung bestand, fanden sich zur Stadt hin Auffüllschichten, welche den ehemaligen Stadtgraben anzeigen dürften. Südlich der mutmasslichen Kontermauer wurde auf einer Länge von ca. 1 m der Ost-West verlaufende, neuzeitliche Stadtbachkanal angeschnitten. Dieser war der Stadtbefestigung südlich vorgelagert und entwässerte in den See. Sein Verlauf entspricht ungefähr demjenigen der Unteren Bahnhofstrasse. Archäologische Funde: wenig Keramik, wenige Ziegel. Faunistisches Material: ein Tierknochen (unbearbeitet). Probenentnahmen: Mörtelproben. Datierung: archäologisch; historisch. Spätmittelalter; neuzeitlich. KA SG, J. Held und R. Ackermann.