LK 1132. Höhe 890 m.
Datum der Fundmeldung: 1980-1983.
Neue Fundstelle.
Oberflächenfunde anlässlich Feldprospektion.
Lagerplatz.

Die Fundstelle befindet sich am Nordufer des Sihlsees. Die nördlich gelegene Talenge der Sihl konnte gut überblickt werden, was für die Jagd von Vorteil war.
Es fanden sich 1581 Steinartefakte, davon 171 Geräte (Abb.1). Das vielfältige Rohmaterial setzt sich aus Malmsilex (67,9%), Trigonodus-Dolomit-Hornstein (0,4%), Radiolarit (15,9%), Kieselkalk (8,0%), Bergkristall (5,0%) und Oelquarzit (2,8%) zusammen. Anhand von typologischen Kriterien kann gezeigt werden, dass das vorliegende Material chronologisch vermischt ist.
Zwei geknickte Rückenspitzen, eine konvexe Rückenspitze sowie 21 Rückenlamellen datieren wohl ins Spätmagdalénien. Vergleichbare Inventare stammen aus der Oltener Gegend und dem Birstal (Winznau SO, Köpfli/Käsloch; Nenzlingen BL, Brügglihöhle). Der Lagerplatz wurde auch in frühmesolithischer Zeit begangen. In diese Zeit datieren 20 geometrische Mikrolithen, 10 Kerbreste sowie 4 typische Daumennagelkratzer. Die 19 Stichel an Endretusche sind wohl ebenfalls frühmesolithisch. Zeitgleiche Inventare mit vielen Sticheln an Endretusche sind aus dem Seebachtal/Thurgau und Seeberg BE, Fürsteiner, bekannt.
Bemerkenswert ist die voralpine Lage sowie die Höhe von 890 m ü.M. für eine spätmagdalénienzeitliche Fundstelle.

Datierung: archäologisch. Spätmagdalénien und Frühmesolithikum.
SLM Zürich, Sektion Archäologie, U. Leuzinger.