LK 1172, 2703 730/1 202 739. Höhe 740 m.
Datum der Grabung: 4.-12.8.2020.
Bibliographie zur Fundstelle: AS 44.1, 2021, 24-31.
Neue Fundstelle.
Sondierung.

Bei einer amtlich bewilligten Sondiergrabung im Osten der 140 m langen, teilweise überhängenden Felswand „Flözerbändli“ oberhalb des rechten Muota-Ufers im Bereich der Zwingsbrücke am Eingang ins Bisistal wurde auf einer Fläche von 0,8 auf 1,0 m in elf Abstichen eine 1,6 m mächtige Schichtabfolge ausgegraben. Dabei kam in 0,2 m Tiefe eine in einer Grube und mit Steinen eingefasste Feuerstelle aus dem 6. Jh.n.Chr. zum Vorschein. Als Brennholz wurde vorwiegend Fichte (Picea abies) verwendet. Bis in 1 m Tiefe waren die Sedimente fundleer. Danach folgte ein dunkles Schichtpaket mit Holzkohle, Knochenresten (teilweise hitzeversehrt) und insgesamt 24 Silices. Eine atypische, schräg retuschierte Spitze aus Radiolarit kann als mesolithischer Geschosseinsatz bestimmt werden. Als Brennholz nutzte man Kiefer (Pinus sylvestris), Wacholder (Juniperus sp.), Weide (Salix sp.) und Wildrose (Rosa sp.). Die C14-Analysen datieren die fundführenden Schichten ins Spätpaläolithikum und in ein frühes Frühmesolithikum zwischen 10.519 und 8.301 v.Chr. Bemerkenswert sind zwei aneinanderpassende Hirschgeweihstücke, die mit sieben (auf der Zeichnung nur sechs sichtbar) regelmäßigen Grübchen-Doppelreihen verziert sind (Abb. 1). Dekorierte Objekte aus dem Spätpaläolithikum sind schweizweit sehr selten.

Archäologische Funde: Silices, verziertes Geweih.
Faunistisches Material: Tierknochen.
Probenentnahmen: Sediment, Holzkohle.
Datierung: archäologisch. Spätpaläolithikum; frühes Frühmesolithikum; Frühmittelalter. - C14 : ETH-10 9223: 10354±31 BP, 10519-10028 BC, cal. 2 sigma. ETH-10 8620: 9211 ± 34 BP, 8547-8301 BC, cal. 2 sigma. ETH-10 8621: 9179 ± 35 BP, 8538-9294 BC, cal. 2 sigma. ETH-10 8622: 9943 ± 27 BC, 9653-9299 BC, cal. 2 sigma. ETH-10 6975: 1529±21 BP, 534-572 AD, cal. 2 sigma.
Staatsarchiv SZ, W. Imbof und U. Leuzinger.