LK 1165, 2575413/1197544. Höhe 456 m.
Datum der Grabung: April 2019.
Bibliografie zur Fundstelle: H. Schöpfer, Der Sensebezirk II, Die Kunstdenkmäler des Kantons Freiburg V, 190. Basel 2000; H. Schöpfer, Murten: das Bürgerhaus Intra Muros, Hauslisten II, 42f. Freiburg 2001.
Bauuntersuchung (Keller, Nutzungsänderung). Grösse der Grabung ca. 90 m².
Siedlung.
Der Keller an der Rathausgasse 5 in Murten gehört zum Hotel Krone, welches schon 1566 Erwähnung fand und seither ohne Unterbruch bestanden hat. Das Hotel steht ziemlich genau zwischen Schloss und Rathaus an der seeseitigen Kante des Städtchens Murten. Es fiel mehrmals Bränden zum Opfer; dies sicher auch während dem Stadtbrand von 1416 und zuletzt 1970 und 1975. Bisher konnten einzig im Keller aufschlussreiche Analysen vorgenommen werden. Schon bald war klar, dass es sich bei der seeseitigen Kellermauer um die Stadtmauer handeln könnte, die ab 1238 von Konrad V. in Auftrag gegeben wurde. Der gefasste Stadtmauerabschnitt verläuft durchschnittlich rund 8 m näher an der Rathausgasse als die aktuelle Mauerfront.
Aus dem heutigen Grundriss des Hotels Krone lassen sich drei heute zusammengelegte Parzellen ableiten. Die westlichste, in Richtung Schloss, ist mit einer Breite von bloss 4.5 m auch die schmalste. Auf dieser Parzelle ist mit drei Begrenzungsmauern aus kleinen, streng lagig verbauten Sandsteinquadern der Kellerbereich eines ersten Gebäudes gefasst. Die obere Begrenzung bilden an den Längsseiten, wie auf einer Seite noch sichtbar, durchlaufende Konsolen, auf denen die ehemaligen Deckenbalken auflagen. Leider ist die Ausdehnung des Kellers in Richtung Stadtmauer wegen jüngerer Umbauten nicht mehr zu eruieren. Geht man von einer Haustiefe von um die 12 m aus, so bleiben bis zur Stadtmauer immer noch über 7 m Freiraum. Der Keller dürfte also kaum bis zur Stadtmauer gereicht haben.
Gut zu dokumentieren und zu datieren ist die Phase der Kellererweiterung. Dabei wird der Keller bis zur Stadtmauer hin verlängert und gegen Osten (in Richtung Rathaus) verbreitert. Der Standort der ursprünglichen Kellertreppe, im Osten der stadtseitigen Wand, wird hingegen beibehalten. Dieser Bereich ist auch heute noch teilweise erhalten. Der neue Keller erhält mindestens zwei Lichtschlitze, die aufwendig in die 1.3 m dicke Stadtmauer eingebaut werden. Die Gewände sind prominent in Hauterive-Kalkstein gehalten und der Schlitz wird vergittert. Über die erhaltenen Sturzbalken kann diese Bauphase dendrochronologisch in die Zeitspanne zwischen 1379 und 1389 datiert werden. Dieser Umbau geschah also kurz vor dem verheerenden Stadtbrand von 1416, der auch bis in den beschriebenen Keller reichte, wie verbreitet starke Brandrötung und die stark verkohlten Sturzbalken belegen. Die Deckenbalken sind offenbar unbrauchbar geworden und wurden mit Hölzern ersetzt, welche im Winter 1437/38 geschlagen wurden. Es dauerte also 20 Jahre, bis mit dem Wiederaufbau begonnen wurde.
Die historischen Pläne von Vissaula (1734) und Bochud (1772) zeigen eindeutig, dass in einem Abstand von durchschnittlich 4 m zur bestehenden Stadtmauer der Bau einer weiteren Stützmauer erfolgte. Wie die nun zugemauerten Lichtschlitze deutlich machen, wurde diese auch hinterfüllt.
Seine heutige Gestalt erhält der Keller vor allem auch durch die Umbauten von 1669, belegt durch das eingehauene Datum über der Tür in der neu eingezogenen Trennwand. Die Trennwand verläuft in der Verlängerung der östlichen Kellermauer aus der ersten Phase. Der damit abgetrennte Bereich im Osten wird in einen Gewölbekeller umgebaut, in dessen Verlängerung eine neue Kellertreppe errichtet wird. Von nun an betreffen die zahlreichen Um- und Erweiterungsbauten nur noch die Stockwerke weiter oben.
Probenentnahme: Dendroproben (LRD19/R7736).
Datierung: dendrochronologisch; archäologisch; historisch.
AAFR, Ch.Kündig.
Murten FR, Rathausgasse 5
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Détail de la chronique
Commune
Murten
Canton
FR
Lieu-dit
Rathausgasse 5
Coordonnées
E 2575413, N 1197544
Altitude
456 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
bois/charbon de bois
Analyses
dendrochronologie
Institution
--
Date de la découverte
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Surface (m2)
90 m2
Date de début
01 avril 2019
Date de fin
30 avril 2019
Méthode de datation
dendrochronologique, historique, archéologique
Auteur.e
--
Année de publication
2020
Époques
Moyen Âge, Époque moderne, Époque contemporaine
Type de site
habitat
Type d'intervention
étude de bâti
Mobilier archéologique
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Os
--
Matériel botanique
bois/charbon de bois
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