LK 1068, 621 460/264 800. Höhe 270-294 m.
Datum der Grabungen: Januar-November 2004.
Bibliografie zur Fundstelle: L. Berger, Führer durch Augusta Raurica. Basel 1998; B. Pfäffli/J. Rychener, Ausgrabungen in Augst im Jahre 2004. JbAK 26, 2005 (im Druck).
Verschiedene kleinere Bodeneingriffe, Überwachungen und Baubegleitungen im antiken Siedlungsperimeter.
Siedlung.

Wegen eines geplanten Einfamilienhausbaus am Ostrand der Oberstadt, südlich des Forums, in der Flur Steinler, musste seit Ostern 2004 ein beträchtlicher Teil der Insula 27 untersucht werden (Grabung 2004.54). Leider ließ sich das Bauvorhaben nicht verhindern, weil das Baugesuch noch vor Inkrafttreten des basellandschaftlichen Archäologiegesetzes eingereicht worden war. Das Gesetz verbietet nämlich künftig Eingriffe dieser Art im antiken Stadtperimeter von Augusta Raurica.
Von der Großgrabung in Insula 27 abgesehen, mit der freilich die personellen und finanziellen Ressourcen der Römerstadt-Equipe voll ausgelastet waren, gab es 2004 nur einige wenig umfangreiche Bodeneingriffe zu begleiten und zu dokumentieren. Von besonderem Interesse mag sein, dass nahe an der (bisher nur unzureichend bestimmbaren) Westgrenze der römischen Stadt, im Quartier Längi, das zur Gemeinde Pratteln gehört, eine der letzten freien Großparzellen überbaut wird. Der Bauplatz wurde während des Abhumusierens überwacht (Aktennummer 2004.101). Es kamen keinerlei Zeugnisse aus römischer Zeit zutage. Der Negativbefund zeigt, dass die Stadtgrenze weiter östlich liegen muss, wohl im Bereich der heutigen Grenze zwischen den Gemeinden Augst und Pratteln. Es bleibt damit auch offen, inwieweit die doch eigentlich siedlungsgünstige Ebene westlich der römischen Koloniestadt genutzt worden ist - man könnte sich hier durchaus stadtnahe Gutshofanlagen vorstellen. Weitere kleine Bodeneingriffe im Gebiet von Augusta Raurica konnten dank frühzeitiger Absprache so eingeschränkt werden, dass römische Bodenzeugnisse nicht berührt wurden.

Faunistisches Material: unbearbeitet.
Probenentnahmen: Holzarten-Bestimmung, Sedimentproben.
Datierung: archäologisch 1.-3. Jh. n. Chr.
Ausgrabungen Augst, J. Rychener.