LK 1075, 2746303/1254273. Höhe 674 m.
Datum der Sondierungen: 6.-21.6.2016
Bibliografie zur Fundstelle: R. Steinhauser-Zimmermann, St. Gallen - Klosterareal: Kleiner Klosterhof, Klosterplatz, Pfalz und Zeughausturm. Auswertung der menschlichen Bestattungen und Streufunde der Ausgrabungen und archäologischen Baubegleitungen von 1953, 1998, 2000, 2002 und 2003. Neujahrsblatt des Historischen Vereins St. Gallen 147, 2007, 29-43; R. Steinhauser Zimmermann, Das Kloster St. Gallen: Die Ichnographia Pater Gabriel Hechts von 1719, der Gebäudebestand des Klosterbezirks 2005 und die Archäologie: eine kritische Würdigung. Neujahrsblatt des Historischen Vereins St. Gallen 147, 2007, 44-54.
Geplante Sondierungen (Werkleitungssanierungen, Neugestaltung Innenhof inklusive Oberfläche).
Größe der Sondierungen 10 m² (10 Sondagen á 1 m²).
Klosterbezirk

Im inneren Klosterhof des Stiftsbezirks, seit 1983 UNESCO-Weltkulturerbe, sind für das Jahr 2017 und 2018 Werkleitungssanierungen und eine Neugestaltung der Oberfläche geplant. Frühzeitig in die Planung einbezogen, legte die Kantonsarchäologie daher im ganzen Hofareal zehn Sondagen von jeweils 1 m² Größe an. Per Handabtrag wurde bis auf die veranschlagte Projekttiefe von -0.8 m gegraben. Danach wurde mittels Handbohrer möglichst tief gebohrt. Die Profile der Sondagen zeigten einen relativ einheitlichen Schichtaufbau. Unter dem Koffer der bestehenden Pflästerung lag in einer Tiefe von 20-40 cm meist eine ältere, neuzeitliche Pflästerung. Darunter kamen verschiedene Planie-, Abbruch- oder Aufschüttungshorizonte zum Vorschein, die neuzeitliches Fundmaterial enthielten. Brandschutt bzw. eine größere Holzkohlekonzentration wurde nur in der ersten Sondage festgestellt. Reste baulicher Strukturen wurden mit Ausnahme eines Mauerbefundes in Sondage 10 nicht angeschnitten. Der Mauerrest lässt sich vorderhand nicht näher einordnen. Der geologische Horizont wurde mit den Handbohrungen nicht erreicht, da der Bohrer mehrheitlich in rund 1 m Tiefe auf Widerstand stieß. Möglicherweise ist auf diesem Niveau die mittelalterliche Hofpflästerung zu erwarten. Frühere Beobachtungen legen den Schluss nahe, dass im inneren Klosterhof der anstehende Boden etwa in 1.5 m Tiefe zu erwarten ist.

Archäologische Funde: Gefäß-, Ofen- und Baukeramik, Glas, Eisen.
Faunistisches Material: Tierknochen, unbearbeitet.
Probenentnahmen: Mörtelproben, verkohltes Material für C14-Datierungen (noch ausstehend).
Datierung: archäologisch: Neuzeit.
KA SG, Th. Stehrenberger, S. Mader und R. Meyer.