LK 1110, 664 375/232 200. Höhe 786 m .
Datum der Grabung: 4.6.-28.9.2007.
Neue Fundstelle.
Bibliographie zur Fundstelle: Jahrbuch der Historischen Gesellschaft Luzern 2008 (in Vorbereitung).
Geplante Notgrabung (Hausbau).
Grösse der Grabung ca. 50 m² plus Sondierschnitte.
Siedlung (Gutshof).
Am Ende des 19. Jh. wurden in Müswangen Überreste eines römischen Gutshofs festgestellt. Die Fundberichte erlaubten jedoch keine exakte Situierung, und die Anlage wurde bis anhin am Rand des heutigen Dorfes vermutet. 2006 stiessen die Bauarbeiter am Rand der Baugrube auf das Fundament eines Hauses, das aber nicht weiter beachtet wurde. Erst als 2007 bei der Gartengestaltung wieder Mauern und viele Leistenziegel festgestellt wurden, erkannte Heinz Birrer, Architekt und Bauleiter, den Befund als archäologisch relevant und meldete ihn der Kantonsarchäologie Luzern.
Die Ausgrabung umfasste den durch die Gartengestaltung tangierten Teil des Gebäudes. Die weitere Ausdehnung wurde anhand von Sondierungen erfasst. Der Verlauf der Mauern zeigt, dass sich das terrassenartig angelegte Gebäude weiter nach Osten ausgedehnt haben muss.
Das an einen gegen Westen exponierten Hang mit einer spektakulären Aussicht über den Baldeggersee und in die Innerschweizer Voralpen erstellte Gebäude ist durch sorgfältig gemauerte, etwa 80-90 cm breite Mauern gekennzeichnet. Letztere bestehen teilweise aus wiederverwendetem Material und sind hangseitig bis zu 110 cm Höhe erhalten. Die Steinlagen im Fundamentbereich sind nicht vermörtelt. Die gegenüberliegende, hangseitig mit Stützpfeilern versehene Mauer ist dagegen stark gestört und nur mit einzelnen Steinlagen oder sogar nur mit einer Fundamentgrube belegt. Brandgerötete Steine, Mörtel und Verputz zeigen, dass das Gebäude abgebrannt ist. Eine Ecke des Gebäudes ist durch den Neubau tangiert. Grössere Gruben zeigen, dass je nach der Aufgabe gezielt Steinmaterial geholt wurde.
Bei den freigelegten Bauresten handelt es sich um das Erdgeschoss eines Gebäudes bzw. Gebäudeteils mit einer Länge von 23.5 m und einer Breite von 3.9 m. Der Boden besteht aus einer lehmigen Planie- und einer dünnen Kieselschicht. Eigentliche Gehniveaus fehlen. Im Bereich der Innenfläche bezeugen einige Pfostenlöcher die Nutzung des Raumes.
Das relativ kleine Fundensemble umfasst neben einigen wenigen Metallartefakten hauptsächlich Keramikscherben und zahlreiche Dachziegel, die keine Stempel, dafür vereinzelt Abdrücke von Hundepfoten aufwiesen. Nach Ausweis der Keramik datiert das Gebäude ins späte 2. und frühe 3. Jh.
Die etwa 5000 m² grosse Parzelle soll in nächster Zukunft überbaut werden, weshalb Baggersondierungen und Messungen mit dem Georadar vorgenommen wurden. Letztere ergaben nur wenige verwertbare Resultate. Bei den Baggersondierungen dagegen wurde ein zweites Gebäude festgestellt, von dem aber nur die unterste Lage des Fundaments erhalten ist. Einige Gruben sind eventuell älter als die römische Besiedlung.
Faunistisches Material: Tierknochen.
Sonstiges: botanische Grossreste.
Datierung: archäologisch.
KA LU, E. Nielsen.
Müswangen LU, Hofmatte
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Détail de la chronique
Commune
Hitzkirch (Ancienne commune: Müswangen)
Canton
LU
Lieu-dit
Hofmatte
Coordonnées
E 2664375, N 1232200
Altitude
786 m
Numéro de site cantonal
--
Numéro d'intervention cantonal
--
Nouveau site
Oui
Prélèvements
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Analyses
--
Institution
--
Date de la découverte
--
Surface (m2)
50 m2
Date de début
04 juin 2007
Date de fin
28 septembre 2007
Méthode de datation
archéologique
Auteur.e
--
Année de publication
2008
Époques
Empire romain
Type de site
habitat, habitat (ferme/établissement rural)
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
sans mobilier
Os
ossement d'animaux isolés
Matériel botanique
autres
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