LK 1147, 582 800/220 025; Höhe 526 m.
Datum der Grabung: 3.8.1998-20.4.1999.
Bibliographie zur Fundstelle: JbSGUF 82, 1999, 260.
Fortsetzung der geplanten Rettungsgrabung (Erosion). Grösse der Grabung 1998/99 ca. 4700 m².
Ufersiedlung.

Die spätbronzezeitliche Ufersiedlung von Biel-Vingelz - Insel liegt - wie der Flurname vermuten lässt, - relativ weit im See draussen; heute beträgt die Distanz zum Ufer etwa 200 m. Die Tauchsondierung vom Februar 1998 hat ergeben, dass das Pfahlfeld - eine Kulturschicht ist nicht mehr vorhanden - schon heute akut bedroht ist, und durch den Schiffsverkehr der geplanten EXPO. 02 vielleicht ganz verschwindet. Deshalb ist das verbliebene Pfahlfeld im Rahmen einer 91 / 2 Monate (vom Spätsommer 1998 bis zum Frühling 1999) dauernden Tauchgrabung vollständig freigelegt und dokumentiert worden. Die insgesamt 677 Pfähle sind - mit einer Ausnahme - Eichen, wobei in der Regel nur noch der facettierte Spitzenbereich oder gar die Pfahlspitze beprobt werden konnte. Vollständig freigespülte und jetzt herumliegende Pfahlspitzen zeigen, dass wir bei unseren Versuchen, Hausgrundrisse, Dorfanlage und Baugeschichte zu rekonstruieren, mit "verlorenen" Pfählen rechnen müssen. Die noch nicht abgeschlossenen dendrochronologischen Untersuchungen ergeben bisher Schlagdaten zwischen 957 und 868 v. Chr. Das spätbronzezeitliche Dorf dürfte also knapp 100 Jahre bestanden haben. Ob dieses - wie die aufs 19. Jh. zurückgehende Bezeichnung "Insel" vermuten lässt - tatsächlich im See gelegen hat, ist beim heutigen Stand des Wissens noch nicht zu entscheiden.
Trotz der vollständigen Erosion der Kulturschicht konnten wir auf dem Seegrund eine stattliche Anzahl spätbronzezeitlicher Funde (Keramik, Bronzen, Mühlen u.a.) bergen. Sie lagen neben modernen Abfällen und verteilten sich über das ganze Pfahlfeld. Probeentnahmen: Holzproben zur Holzartenbestimmung (D. Steffen) und für die Dendrochronologie (J. Francuz).

Datierung: dendrochronologisch. Schlagdaten zwischen 957 und 868 v. Chr. (Untersuchung nicht abgeschlossen).
ADB, Abt. Ur- und Frühgeschichte.