LK 1195, 2753 603/1 189 209. Höhe 580.8m.
Datum der Grabung: 3.-5.4., 21.8.-22.9.2023.
Sondagen und geplante Notgrabung (Neubau Alterswohnungen). Grösse der Grabung ca. 190 m².
Siedlung.
Aufgrund eines grossen Überbauungsprojektes im Dorfkern von Domat/Ems führte der Archäologische Dienst Graubünden im Herbst 2023 eine fünfwöchige Notgrabung an der Via Baselga durch. Der Neubau entsteht im Bereich bekannter spätbronzezeitlicher Siedlungsreste. In direkter Nachbarschaft wurden in den letzten Jahrzehnten auch Überreste einer römischen Besiedlung sowie ein hochmittelalterliches Gräberfeld freigelegt. Gemäss historischen Luftbildern war das Areal noch bis Mitte der 1970er-Jahre dicht bebaut. Zwei im Frühling 2023 durchgeführte Sondagen zeigten dann auch, dass lediglich in der Nordostecke der Parzelle, wo sich einst eine Gartenanlage befand, mit archäologischen Befunden zu rechnen ist.
Bei der Flächengrabung konnten insgesamt 72 Gruben dokumentiert werden. Aufgrund der modernen Bautätigkeit (Parkplatz, Leitungen) und starker Störungen - etwa durch Baumwurzeln - war kein klares Ausgangsniveau beziehungsweise keine klare Stratigraphie fassbar. Lediglich bei zwei neuzeitlichen Kalkgruben und einigen Pfostenlöchern mit Steinverkeilung war die Funktion ersichtlich. Die wenigen datierbaren Gruben wiesen eine grosse zeitliche Tiefe auf: Es fanden sich unter anderem spätbronzezeitliche Keramik, aber auch vereinzelt römische Scherben, ein hochmittelalterlicher Glaskuchen, frühneuzeitliche Hohlglasscherben, Keramik aus dem 19./20. Jh. sowie chronologisch unspezifische Lavezfragmente.
Hervorzuheben ist eine mindestens 75 cm tiefe, quadratische Grube mit 1.9 m Seitenlänge. Sie war verfüllt mit unterschiedlichen Brandschuttschichten, bestehend aus Hüttenlehmfragmenten mit Holzabdrücken, Kalk- und Steinkonzentrationen sowie verkohlten Holzbohlen von Fichte oder Lärche (Abb. 54). An zwei Grubenwänden haben sich ausserdem die verbrannten Reste von querliegenden Balken sowie dazugehörenden Eckpfosten erhalten. Hierbei dürfte es sich um einen Holzeinbau mit abgehobenem Boden gehandelt haben, welcher in situ verbrannt ist. Mit Hilfe von „wiggle-matching“ liess sich eine der Holzbohlen ins 13. Jh. datieren. Innerhalb dieser Grube fanden sich lediglich vereinzelte Tierknochen, ein Spinnwirtel und eine verbrannte Lavezscherbe. Damit lässt sich die Funktion nicht näher eingrenzen.
Abschliessend seien die Reste eines Bauplatzes aus dem 19./20. Jh. erwähnt sowie die Fundamentreste eines rezenten Waschhauses mit verputztem Becken, welches in den 1970er-Jahren abgerissen wurde.
Archäologische Funde: Glas, Keramik, verbrannter Hüttenlehm, Lavez, Eisen.
Faunistisches Material: Tierknochen.
Probenentnahmen: Mörtelproben, Sedimentproben, C14-Proben (Knochen und Holzkohle), dendrochronologische Proben.
Datierung: archäologisch; naturwissenschaftlich. Spätbronzezeit; römische Zeit; Hochmittelalter; Neuzeit.
- C14. BE22284.1.1, 788 ± 20 BP, 1223-1273 AD, cal. 2 sigma; BE 22285.1.1, 818 ± 20 BP, 1180-1269 AD, cal. 2 sigma; BE 22286.1.1, 804 ± 20 BP, 1220-1270 AD, cal. 2 sigma.
AD GR, M. Casaulta.
Domat/Ems GR, Via Baselga
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Détail de la chronique
Commune
Domat/Ems
Canton
GR
Lieu-dit
Via Baselga
Coordonnées
E 2753603, N 1189209
Altitude
581 m
Numéro de site cantonal
--
Numéro d'intervention cantonal
--
Nouveau site
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Prélèvements
bois/charbon de bois, os, échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
14C, dendrochronologie
Institution
--
Date de la découverte
--
Surface (m2)
190 m2
Date de début
03 avril 2023
Date de fin
22 septembre 2023
Méthode de datation
14C, dendrochronologique
Auteur.e
--
Année de publication
2024
Époques
Moyen Âge
Type de site
habitat
Type d'intervention
fouille (sondage)
Mobilier archéologique
verre, céramique, pierre (élément architectural (prélevé)), pierre, métal
Os
ossement d'animaux isolés
Matériel botanique
bois/charbon de bois
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