LK 1131, 682 200/227 450. Höhe 440 m. Datum der Grabung: 27.-30.1. und 17.-21.2.1997. Bibliographie zur Fundstelle: H. Fetz/A. Reisacher, Der Kanton Zug als römischer Siedlungsraum. AS 19, 1996, 2, 85-89, bes 86; S. Bolliger/St. Hochuli, «Vil Thotten Bein» und «Houptschüdelen» - Grabfunde des 6. und 7. Jahrhunderts n. Chr. aus dem Kanton Zug. AS 19, 1996, 2, 94-98, bes. 98. Geplante Rettungsgrabung. Siedlung und Gräberfeld.

Im Januar 1997 wurde östlich des Restaurants Freihof im Baarer Zentrum der Aushub für einen Anbau vorgenommen. Da sich die Parzelle in archäologisch sensiblem Gebiet befindet, überwachten Mitarbeiter der Kantonsarchäologie Zug die Bodeneingriffe. Neben einem West-Ost verlaufenden Mauerfundament mit einer aufgehenden Steinlage zeigten sich zahlreiche Kleinfunde aus römischer Zeit. Die Funde dürften zu dem im Bereich der Kirche St. Martin vermuteten Gutshof gehören. Mit einer Mauerstärke von 0.8 m könnte das freigelegte Mauerfundament durchaus von einer Umfassungsmauer eines Gutshofes stammen. Da weite Bereiche der für Sommer 1998 geplanten Neugestaltung der Zentrumsstrassen von Baar im Bereich des vermuteten Gutshofes liegen, wurden östlich der Grabung Georadar-Messungen durchgeführt. Diese zeigten ein Weiterführen des Mauerabschnittes nach Osten. In der südöstlichen Ecke des Grundstücks, rund 6 m südlich der römischen Mauer, schnitt der Bagger in rund 1.2 m Tiefe ein menschliches Skelett an (Abb. 39). Dieses entpuppte sich in der Folge als Körperbestattung eines Mannes. Von den Füssen bis in den Beckenbereich war die verstorbene Person mit einer Steinpackung überdeckt. Die im Grab aufgefundene Gürtelgarnitur - bestehend aus Schnalle und drei Beschlägen - ist silber- und messingtauschiert. Die Stücke dürften ca. in der zweiten Hälfte des 7. Jh. entstanden sein. Obwohl weder ein Sax noch eine Spatha gefunden wurden, lässt sich eine Waffenbeigabe nicht ganz ausschließen, da der linke Oberschenkel und der linke Beckenbereich durch den maschinellen Eingriff bereits zerstört und entfernt worden waren.

Probenentnahmen: Anthropologie (A. Cueni). Textilienreste (A. Rast-Eicher).