LK 1032, 708 470/278 750. Höhe 400 m.
Datum der Grabung: 22.6.2011
Neue Fundstelle.
Prospektion.

Einzelfunde.
Bei einer gezielten, bewilligten Oberflächenprospektion entdeckte Rudolf Michel auf einem Feld südlich des Strandbads von Eschenz neun Silices sowie zwei prähistorische Wandscherben. Sämtliche Steinartefakte sind aus Jura-Hornstein gefertigt; die Schlagflächen sind glatt und Spuren einer dorsalen Reduktion vorhanden. Zwei Objekte sind modifiziert. Es liegt ein kleiner, 2,8 cm langer Stichel an schräg retuschierter Endretusche aus weissem Jura-Hornstein vor. Die Arbeitskante liegt distal. Ein Gerät ist ein kleiner, 3,8 cm langer Klingenkratzer. Die steil retuschierte Kratzerstirn ist distal angebracht, die seitlichen Kanten sind dorsal schwach retuschiert. Die beiden bearbeiteten Silices können typologisch mit Vorsicht ins Epipaläolithikum oder Mesolithikum datiert werden. Für diese frühe Zeitstellung spricht auch die Fundlage im Bereich der 400-Meter-Höhenlinie. Entlang des gesamten Bodenseeufers konzentrieren sich die epipaläolithischen und mesolithischen Rastplätze im Umfeld dieser Kote, die dem damaligen Seespiegelstand entsprechen dürfte. Die stark verwitterten Wandscherben sind prähistorisch. Vielleicht stammen sie aus der nur knapp 100 m nordöstlich liegenden Ufersiedlung Eschenz-Seeäcker/Orkopf (S. Benguerel/H. Brem/A. Hasenfratz et al., Archäologie im Thurgau. Archäologie im Thurgau 16, 284. Frauenfeld 2010). Aber auch eine jüngere, bronzezeitliche Datierung ist nicht auszuschliessen.

Archäologische Funde: Silices, Keramik.
Datierung: archäologisch. Epipaläolithikum/Mesolithikum; Neolithikum/Bronzezeit.
Amt für Archäologie TG.