LK 1067, 611 930/257 335. Höhe ca. 320 m.
Datum der Grabung: 28.9.-20.10.1993.
Bibliographie zur Fundstelle: JbSGUF 49, 1964, 53; 56, 1971, 202.

Ungeplante Notgrabung. Grösse der Grabung ca. 70 m².
Töpferofen.

Eine grössere Überbauung südlich des seit 1960 bekannten spätrömischen Gebäudes an der Kirchgasse veranlasste die Kantonsarchäologie zu einer Sondierung. Entgegen den Erwartungen zeigten sich keinerlei römischen Siedlungsschichten, sondern - neben neuzeitlichen Funden - lediglich einige wenige, verrundete und weit zerstreute Keramik- und Ziegelbrocken. Rund 40 m südlich der Kirchgasse zeichnete sich im Profil des Sondiergrabens eine Grube ab, die eine starke Brandrötung aufwies und mit zahlreichen Kalksteinen verfüllt war. Eine flächige Freilegung ergab die Reste vermutlich eines Töpferofens in Form einer 8 mit Brennkammer und Arbeitsgrube. Allerdings fanden sich im Inhalt nur wenige Keramikpartikel von kleinsten Dimensionen. Die unzähligen in der Verfüllung liegenden Steine lassen den Schluss zu, dass diese wie bei den aus Therwil und Reinach bekannten frühmittelalterlichen Beispielen eine wichtige Rolle bei der Konstruktion des Ofens gespielt hatten. Die Datierung erfolgte einerseits über die Keramik, die trotz ihrer extremen Spärlichkeit und starken Fragmentierung eindeutig als römisch anzusprechen ist, andererseits durch archäomagnetische Datierungen (durch I. Hedley), die allerdings nicht sehr geschlossen sind und Werte vom 1. bis zur Mitte des 4. Jh. ergeben haben. Angesichts der Funde von Argonnensigillata im Gebäude an der Kirchgasse wäre der späte Ansatz durchaus plausibel.

Probenentnahmen: Erdproben.
Datierung: archäologisch, archäomagnetisch.
AMABL, J. Tauber.