LK 1131, 674 940/228 380. Höhe 395 m.
Datum der Grabung: 1.3.-30.9.2004.
Bibliografie zur Fundstelle: JbSGU 35, 1944, 65; JbSGUF 87, 2004, 381; J. Speck, Die römische Wassermühle von Hagendorn bei Cham ZG. HA 22, 1991, 34-75; M. Senn, Neues zur römerzeitlichen Mühle von Hagendorn. Tugium 17, 2001, 91-98; Tugium 20, 2004, 28f., Abb. 6-8.
Geplante Notgrabung (Projekt Fabrikhallen). Grösse der Grabung 912 m².
Mühle. Schmiede. Heiligtum.
2004 untersuchte die Kantonsarchäologie Bereiche, die weitgehend von den Grabungen 1994/45 verschont geblieben waren (Areale nördlich und südlich der letztjährigen Grabungsfläche). Dabei verfolgte man drei verschiedene, von Süden nach Norden ziehende Wasserläufe. Gegen Norden wurden die massiven Eichenpfähle seltener, bis sie unweit des Mühlenstandortes ganz ausblieben. Richtung Süden liess sich eine markante Doppelreihe von Eichenpfählen verfolgen, deren südliches Ende ausserhalb der gegrabenen Fläche zu suchen ist. Möglicherweise handelt es sich um die Substruktion einer Wasserzuleitung zu einem der Wasserräder.
Ausserdem stiessen die Ausgräber auf ein weiteres Schaufelblatt eines Wasserrads. Ähnliche Teile aus mehrere Zentimeter dikkem Eichenholz der Grabung von 1944, sind im Museum für Urgeschichte(n) in Zug ausgestellt. Das 2004 gefundene Stück ist nur noch wenige Millimeter dick. Die durch den sinkenden Grundwasserspiegel bewirkte Austrocknung der Hölzer und die damit zusammenhängende Zerstörung ist augenfällig.
Auf einem schmalen Geländeabsatz zwischen den Wasserläufen und dem markant ansteigenden Moränenausläufer im Süden liessen sich Hinweise auf bisher unbekannte Holzbauten nachweisen. Ein Staudamm, der von einer Pfahlreihe gestützt wird, gibt weitere Hinweise auf die Verwendung der Wasserkraft. Weil dieses Gebiet weniger stark entwässert wurde, waren auch die Erhaltungsbedingungen für organische Reste besser. Deshalb blieben neben zahlreichen, teilweise bearbeiteten Hölzern auch Reste einer römischen Ledersandale erhalten.
Daneben kamen zahlreiche weitere Funde zum Vorschein, z.B. eine grosse silberne Omegafibel, ein silberner Fingerring mit der eingravierten Inschrift MERC[VRIVS] und diverse Münzen, darunter eine vorzüglich erhaltene keltische Münze vom «Zürcher Typ». Angeschmolzene Buntmetallklumpen bestätigen die geäusserte Vermutung, dass in dieser Gewerbezone neben Müller und Eisenschmied auch ein Bronzegiesser sein Handwerk ausübte.
Am Ende der Rettungsgrabung wurde ein bemerkenswerter Fund gemacht: An der Uferböschung des in römischer Zeit genutzten Wasserkanals kamen gegen 30 Statuetten aus Ton zum Vorschein (Abb. 22). Die zum Teil komplett erhaltenen Figürchen zeigen Muttergöttinnen und die Göttin Venus in verschiedenen Varianten. An einige sind Reste von Bemalung erhalten: Die Augenpartie ist schwarz umrandet.
Laut den Dendrodaten gehört die Anlage ins 1. und 3. Jh. n.Chr., mit einem Schwerpunkt in der 1. H. 3. Jh.
Probenentnahmen: Mikromorphologie; Dendrochronologie; Archäobotanik, Archäozoologie.
Datierung: archäologisch; dendrochronologisch.
KA ZG, St. Hochuli, G.F. Schaeren, J. Weiss und B. Lüdin.
Cham ZG, Hagendorn
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Détail de la chronique
Commune
Cham
Canton
ZG
Lieu-dit
Hagendorn
Coordonnées
E 2674940, N 1228380
Altitude
395 m
Numéro de site cantonal
--
Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
bois/charbon de bois, os, restes botaniques, échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
dendrochronologie, micromorphologie
Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
912 m2
Date de début
01 mars 2004
Date de fin
30 septembre 2004
Méthode de datation
dendrochronologique, archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2005
Époques
Empire romain
Type de site
cultuel/religieux (sanctuaire), artisanal/industriel (usine)
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
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Os
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Matériel botanique
bois/charbon de bois, autres
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