LK 1091, 683 218/247 524. Höhe 429 m.
Datum der Grabung: Oktober-November 2014
Bibliographie zur Fundstelle: E. Vogt, Der Lindenhof in Zürich. Zwölf Jahrhunderte Stadtgeschichte auf Grund der Ausgrabungen 1937/38. Zürich 1948.
Geplante Notgrabung (Aushub für Neupflanzungen). Größe der Grabung 7 m².
Siedlung.

Die kleine Grabungsfläche befand sich außerhalb des Areals des spätantiken Kastells, am äußeren Rand der im 15. Jh. gegen Norden erweiterten Lindenhofterrasse. Von besonderem Interesse sind Befunde der Spätlatène- und frührömischen Zeit, die in einer Tiefe von 3 m unter dem heutigen Platzniveau ergraben wurden. An der Oberfläche des Moränenhügels liegen hier neben verschiedenartigen Sand- und Kiesablagerungen mehrere erratische Blöcke mit Kubaturen um 1 m³. Die ältesten archäologischen Strukturen sind drei unterschiedlich große Gruben, die zwischen den stellenweise abgearbeiteten Findlingen in das Geschiebe abgetieft wurden. Die Keramikfunde aus den Grubeneinfüllungen, darunter Fragmente von Arretina und pompejanisch-roten Platten, weisen nach einer ersten Durchsicht in die 2. H. 1. Jh. v. Chr. In nächster Umgebung hatte E. Vogt 1938 in seinem Schnitt 106 die gleiche Ansammlung von erratischem Gestein dokumentiert, dann aber nicht weitergegraben. Auch die 2014 in der Aufschüttung über den drei Gruben festgestellte Grabenstruktur erhält nach Konsultation der Aufzeichnungen Vogts in den benachbarten Schnitten eine stärkere Kontur.

Örtliche Grabungsleitung: M. Zürcher.
Datierung: archäologisch. Spätlatènezeit; Römische Zeit; Spätmittelalter.
Stadtarchäologie Zürich, A. Motschi.