LK 1176, 775 656/199 652. Höhe 1065 m.
Datum der Grabung: 2010-2014.
Bibliografie zur Fundstelle: F. von Jecklin, Inventar des Schlosses Castels in Graubünden. ASA 1892, 105-108; E. Poeschel, Das Burgenbuch von Graubünden. Zürich/Leipzig 1930; O.P. Clavadetscher/W. Meyer, Das Burgenbuch von Graubünden, 277-279. Zürich/Schwäbisch Hall 1984; F. Hitz, Fürsten, Vögte und Gemeinden. Politische Kultur zwischen Habsburg und Graubünden im 15. bis 17. Jahrhundert. Baden 2012.
Geplante Bauuntersuchung/Ausgrabung (Sicherung/Restaurierung). Grösse der Grabung 28 m²
Burganlage.
Die Burganlage von Castels steht im Prättigau hoch über dem Talboden auf einem Hügelplateau, dessen felsige Südflanke beinahe senkrecht 300 m tief bis zur Landquart abfällt. Das etwa 80 × 20 m grosse Plateau ist mit einer Wehrmauer umgürtet, die gegen den nördlichen, bergseitigen Hang noch 11 m hoch erhalten ist. Der Bergfried steht in der Nordwestecke der Anlage als einziger erhaltener Bauzeuge innerhalb der Umfassung (Abb. 49). Im Vorfeld der geplanten Restaurierung der Burgruinen erarbeitete der AD GR im Jahr 2010 in einem ersten Schritt die Plangrundlagen (Grundrisse). Danach liess die Stiftung Burg Castels für die erste Restaurierungsetappe Gerüste am Turm und dem nordwestlichen Abschnitt der Wehrmauer anbringen. Die Reinigung, Untersuchung und Dokumentation der nun vollständig zugänglichen Mauern übernahm der AD GR, die Verantwortung für die Sicherung und Restaurierung lag in den Händen von Lukas Högl; ausgeführt wurden die Arbeiten von der Baufirma Thöny Bau AC und den Teilnehmern der Natursteinmauerwerkskurse für Lehrlinge. In den Jahren 2012-2014 wurden weitere Abschnitte der Wehrmauer untersucht und gesichert, ebenso der nordöstliche Abschnitt der Zwingermauer. Im Sommer 2014 waren erstmals auch Bodeneingriffe notwendig. Zur Trockenlegung des Mauerwerks im südwestlichen Abschnitt der Befestigung öffnete der AD GR dem Mauerverlauf folgend einen etwa 1 m breiten Graben. Unter der Grasnarbe und dem Humus wurden Reste von unterschiedlich alten Wehr- und Gebäudemauern freigelegt. In diesem Abschnitt der Wehrmauer wurde auch die westliche Wange des Südtors samt Kanal für den Sperrbalken gefasst. E. Poeschel hatte diesen Zugang in den 1920er Jahren noch als gut erhalten dokumentiert. Seither haben Witterung und Erosion dem Mauerwerk stark zugesetzt. Von zwei gewerblich genutzten Öfen (Backofen, Räucherei?) aus der jüngeren Nutzungszeit blieben rot gebrannte Lehmauskleidungen erhalten. Aufgrund der Angaben zu den Räumen im Inventar aus dem Jahr 1616 ist eine dichte Bebauung entlang der Wehrmauer anzunehmen. Geophysikalische Messungen durch das Archäologische Institut der Universität Köln im Jahr 2010 bestätigten dies auch für den östlichen Bereich. Wie die Abfolge der Bauten und der einzelnen Abschnitte der Wehrmauer absolutchronologisch zu ordnen ist, bleibt mangels Dendrodaten vorläufig unklar. Dendrodaten liegen nur für die mit Schlüssellochscharten versehene Aufhöhung der Wehrmauer (2. H. 15. Jh.) vor. Die Machart des Mauerwerks am Turm und den ältesten Teilen der Wehrmauer spricht für die Gründung im 13. Jh. Die historischen Quellen belegen das Bestehen der Burganlage vom 14. bis in die 1. H. 17. Jh. 1649 wurde die Burganlage durch die Prättigauer zerstört. Heute sind neben dem Turm bereits etwa zwei Drittel der Umfassungsmauer restauriert. In den kommenden Jahren sollen in weiteren Etappen der östliche und der südliche Abschnitt gesichert werden.
Archäologische Funde: Ofenkeramik, Glas, Stuck.
Faunistisches Material: wenige Knochen.
Probenentnahmen: Mörtel.
Datierung: archäologisch. 13.-17. Jh.
AD GR, M. Seifert.
Luzein GR, Putz, Burganlage Castels
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Détail de la chronique
Commune
Luzein
Canton
GR
Lieu-dit
Putz, Burganlage Castels
Coordonnées
E 2775656, N 1199652
Altitude
1065 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
échantillons de sédiments géoarchéologiques
Analyses
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Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
28 m2
Date de début
01 janvier 2010
Date de fin
31 décembre 2014
Méthode de datation
archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2015
Époques
Moyen Âge, Époque moderne, Époque contemporaine
Type de site
habitat (château-fort/château)
Type d'intervention
fouille
Mobilier archéologique
céramique, verre, pierre (élément architectural (prélevé))
Os
ossement d'animaux isolés
Matériel botanique
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