LK 1274, 738 000/138 100. Höhe 740 m.
Datum der Grabung: Mai 1989.
Bibliographie zur Fundstelle: A.C. Zürcher, Urgeschichtliche Fundstellen Graubündens, 32; O.P. Clavadetscher u. W. Meyer, Das Burgenbuch von Graubünden, 248-255.
Geplante Notgrabung (geplante Sanierung).
Grösse der Grabung ca. 20 m².
Siedlung.
Im Zusammenhang mit Sicherungsarbeiten an der nordwestlichen Ringmauer des Castellos (15. Jh.) zum Schutz der darunter vorbeiführenden Nationalstrasse N13, galt es abzuklären, ob eine ins Auge gefasste Trockenlegung dieser Mauer mittels Drainagen archäologische Befunde tangieren würde. Im weiteren wurden aus demselben Grund erfolgte Umgebungsarbeiten (Entfernen von Wurzelstöcken) begleitet.
1.) Bereich innerhalb der Ringmauer: Eine erste Sondierung brachte, nach ca. 50 cm Humus und Abbruchmaterial aus der Zerfallszeit des Castellos, Schichten zu Tage, welche einer intensiven Benutzungsphase im 15. und 16. Jh. entstammen. Gussformfragmente und Metallabfälle aus der nahegelegenen Giesserei neben weiteren Artefakten dieser Zeitstellung, aber auch prähistorische Keramikfragmente, hier in sekundärem Fundzusammenhang, brachten den Nachweis intakter archäologischer Befunde in diesem Bereich.
In einer weiteren Sondierung wurde ein Benutzungsniveau aus dem 14./15. Jh. erfasst.
Unbeabsichtigte, durch Baumaschinen erfolgte Geländeschürfungen brachten eine Anzahl von mittel- bis spätbronzezeitlichen Keramikfragmenten zum Vorschein.
2.) Bereich ausserhalb der Ringmauer: Fünf Sondierungen, welche primär der Beurteilung des Zustandes der Mauer dienten, wurden archäologisch untersucht. Neben Mauerfragmenten, welche älter als die Ringmauer sind, konnten zwei Hauptstraten eruiert werden:
Eine obere, Mörtelabbruch tragende Strate steht im Zusammenhang mit den älteren, evtl. dem 12. Jh. entstammenden Mauerfragmenten. Die untere, mörtelfreie Strate, welche braunen bis dunkelbraunen Humus enthielt, erbrachte vereinzelt mittel- bis spätbronzezeitliche Keramik. Infolge der Entfernung von Wurzelstöcken wurde dieser Strate öfters tangiert, immer trat dabei prähistorisches Keramikmaterial zu Tage.
Am äussersten Rand einer steil abfallenden Felsnase wurde ein Grab erfasst. Reste eines Trockenmäuerchens begrenzten die Grabgrube. Anhand der Skelettreste (Schädel, Schulterblatt, Armknochen) war eine Bestattung in Rückenlage, Kopf im Süden mit Blickrichtung Nord nachzuweisen. Beigaben wurden nicht beobachtet. Diese Bestattung ist vorläufig nur relativchronologisch zu datieren. Sie ist älter als die erfassten Mauerfragmente, welche dem 12. Jh. entstammen könnten.
Archäologische Kleinfunde: 115 Kleinkomplexe, Bronzezeit und Mittelalter. Bronzezeit: Keramik; Mittelalter: Gussformfragmente, Ofenkeramik, Lavez usw. ca. 12.-17. Jh.
Anthropologisches Material: Skeletteile.
Faunistisches Material: Tierknochen, vorwiegend mittelalterlich.
Datierung: archäologisch.
Archäologischer Dienst Graubünden, A. Gredig.
Mesocco GR, Castello
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Détail de la chronique
Commune
Mesocco
Canton
GR
Lieu-dit
Castello
Coordonnées
E 2738000, N 1138100
Altitude
740 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
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Analyses
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Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
20 m2
Date de début
mai 1989
Date de fin
mai 1989
Méthode de datation
archéologique
Auteur.e
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Année de publication
1990
Époques
Âge du Bronze, Moyen Âge (Haut Moyen Âge)
Type de site
habitat
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
sans mobilier
Os
squelettes humains, ossement d'animaux isolés
Matériel botanique
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