LK1011, 687750/290630. Höhe 532 m.
Datum der Grabung: Oktober 1991 und März 1992.
Altbekannte Fundstelle. Geplante Notgrabung (Bauprojekt). Grösse der Grabung ca. 1000 m².
Siedlung.

Nachdem bereits 1939 bei einem Scheunenanbau einige frühmittelalterliche Gräber zum Vorschein kamen, wurde das angrenzende, für eine Wohnüberbauung und eine Schulhauserweiterung vorgesehene Gelände archäologisch untersucht. Weitere Gräber liessen sich nicht ausmachen; es fanden sich aber Teile eines hochmittelalterlichen Gehöftes. Zwei W-O orientierte Grubenhäuser wiesen 6 bzw. 4 Pfosten auf und waren 2.8 m breit und 3.5-4 m lang. Das südliche Grubenhaus ist später umgebaut und auf 3.5 × 4.5 m erweitert worden. Oberhalb davon lag hangparallel und N-S orientiert ein ebenerdiges, durch einen Brand zerstörtes Haus. Erhalten waren die Überreste der Westwand in Form einer 9 m langen, in den Hang geschroteten Kante mit Resten des Schwellbalkens. Eine verbrannte Platte aus Randengrobkalk deutet vielleicht auf eine Herdstelle hin. Mehrere Webgewichte belegen einen Webstuhl. Wenig unterhalb dieses Hauses fanden sich die Überreste eines Töpferofens. Der 1.4 m lange Feuerkanal bestand aus gesägten Randengrobkalkplatten. Vom eigentlichen Ofen war nurmehr eine Mulde von 90 cm Durchmesser mit verstürzten Lehmbrocken vorhanden. Weitere Siedlungsspuren waren stark gestört. Vielleicht gehören die Siedlungsreste zu einem Meierhof, wie der aus einem Grubenhaus stammende Reitersporn andeuten könnte. Wenig oberhalb der Fundstelle befindet sich die Kirche, die 846 von Graf Luitold dem Kloster St. Gallen geschenkt wurde, das mit dem Kloster Rheinau den Besitz um Merishausen teilte.

Archäologische Kleinfunde: mittelalterliche Keramik, Webbrettchen aus Knochen, Webgewichte, Reitersporn.
Faunistisches Material: unbearbeitet.
Probenentnahmen: Holzkohle für C14-Datierung.
Datierung: archäologisch.
AfVSH.