LK 1070, 2658 780/1 258 881. Höhe 362.5 m (OK Kanalsohle).
Datum der Zustandskontrolle: August 2022.
Bibliografie zur Fundstelle: Trumm, J./Göldi, R. (2022) Alles fliesst... Alte Wasserleitungen für das Legionslager Vindonissa und das Kloster Königsfelden. Forum Kulturgüterschutz 38, 38-43.
Gemauerte Wasserleitung.
Zustandskontrolle.

Die laufende römisch-mittelalterliche Wasserleitung von Vindonissa bzw. Königsfelden verläuft auf ihrem letzten Streckenabschnitt, kurz vor Eintritt ins Legionslager bzw. den Klosterbezirk, entlang der heutigen Lindhofstrasse. Beim Neubau des Windischer Altersheims 1966 wurde hier ein ca. 9 m langer, gut erhaltener Abschnitt der Wasserleitung in einem eigens dafür erstellten Kellerraum konserviert und für Besucher zugänglich gemacht. Diese Situation wurde 2016 neu inszeniert und, um eine Sonderausstellung ergänzt, als «Station VIII aquaeductus» des Legionärspfades Vindonissa im Untergeschoss des neuen Pflegezentrums präsentiert (Abb. 52).
Dank dem Einbau digitaler Messgeräte können seit 2011 die Abflussmengen in der alten Leitung exakt erfasst werden. Demnach fliessen nach Starkregenereignissen knapp über eine Million Liter Wasser pro Tag durch den Aquädukt. Nach einer langen Hitzeperiode ohne Niederschläge von Anfang Juli bis Mitte August 2022 fiel die Wasserleitung jedoch vollständig trocken. Auf der versinterten Kanalsohle stand anfangs noch ein dünner Wasserfilm, bis auch dieser verschwand. Ein solcher Zustand, der sich über mehrere Wochen hinzog, ist in der Neuzeit wohl erstmals so beobachtet worden. Aber nicht nur der Klimawandel bedroht die Funktionalität, und damit schlussendlich die Schutzwürdigkeit der alten Leitung. Auch die weiterhin ungebremste Verbauung und Oberflächenversiegelung in der südlich von Windisch gelegenen Gemeinde Hausen, wo sich die Leitung aus Grund- und Hangwasser alimentiert, lässt immer weniger vom kostbaren Nass in dieses einzigartige Technikmonument einsickern.

Datierung: Archäologisch. Römische Kaiserzeit; Spätmittelalter.
KAAG, J. Trumm.