LK 1072, 2704260 / 1256204. Höhe 541 m.
Datum der Grabung: 24.-28.9.2018

Neue Fundstelle.
Geplante Aushubbegleitung (Wohnhaus mit Garagentrakt). Größe der Grabung 700 m² Kalkbrennofen.
Ein Neubau, rund 100 m von der reformierten Kirche entfernt, in deren Umgebung auch Reste eines römischen Gutshofs liegen, löste eine Aushubbegleitung durch die Kantonsarchäologie Zürich aus. Dabei wurde direkt unter dem Humus ein in einen nach Süden abfallenden Hang eingetiefter Kalkbrennofen aufgefunden (Abb. 33). Die runde, in den gelblichen, anstehenden Mergel eingetiefte Kalkkammer hat einen Innendurchmesser von 1,9 m. Die sich deutlich abzeichnende Brandrötung der Wandung ist 0,15 m mächtig. Der mit einem leichten Gefälle nach Süden verlaufende und in den anstehenden Sandsteinfels eingetiefte Schürkanal wurde auf einer Länge von 2,7 m verfolgt. Er ist 0,6 m breit und 0,4 m hoch.
Im Übergang vom Schürkanal zur Kalkkammer hatte sich eine bearbeitete und im Innern die Rundung aufnehmende Sandsteinplatte als Sturz in situ erhalten. Der Schürkanal öffnete sich in der südlichen Hälfte der Kalkkammer zu einem 1,1 m langen und 0,4 m breiten Feuerraum, dessen Sohle mit einer Holzkohleschicht bedeckt war. Auf der Sohle und der Wandung der Kalkkammer hatte sich eine dünne, weiße Kalkschicht abgelagert. Sowohl Kalkkammer wie auch Schürkanal waren mit einem teils brandgeröteten, lehmigen Silt sowie diversen Bruch- und Kalktuffsteinen verfüllt, die teilweise bereits zu einem weißen, pulvrigen Material zerfallen waren. Aufgehende Ofenelemente oder eine Benutzungsschicht außerhalb der Ofenkonstruktion waren nicht erhalten.

Archäologische Funde: Eisen.
Probenentnahmen: Ofenwandung, Steinmaterial, Kalk
Datierung: C14. ETH-93179: 1876 BP, 72-217 AD, cal. 2 sigma. ETH-93180: 1848 BP, 86-236 AD, cal. 2 sigma.
KA ZH, M. Zinggeler und M. Roth.