LK 1131, 682 158/227 536. Höhe 440 m.
Datum der Grabung: 26.4.-6.7.2001.
Alte und neue Fundstelle.
Bibliographie zur Fundstelle: JbSGUF 82, 1999, 303; St. Hochuli (unter Mitarbeit von Andreas Cueni und Beat Horisberger), Tugium 15, 1999, 99-113.
Geplante Notgrabung (Hausbau). Grösse der Grabung 650 m².
Siedlung.
Die Überbauung des Hinterhofareals der Liegenschaft Dorfstrasse 42 sollte baubegleitend überwacht werden. Dabei ging man von einer römischen und einer prähistorischen Fundschicht aus, die bei den Ausgrabungen während der Zentrumssanierung von 1998 beobachtet worden waren.
Die Grabungen bestätigten die Beobachtung der Zentrumssanierung. Dabei fanden sich in einem Schwemmsilt Keramik der Bronze- und Hallstattzeit, in einem oberen Kieshorizont eine Fibel und eine Münze der römischen Kaiserzeit.
Einzelne Gruben mit römischen Funden, die stratigrafisch in Beziehung zur römischen Fundschicht stehen, dienten möglicherweise als Abfallgruben, in anderen wurden Bollensteine entsorgt. Dem Hochmittelalter ist eine streifenförmige Steinsetzung aus grossen Steinen zuzuweisen. Ein Graben mit einem Trockenmauerfundament über der Steinsetzung enthielt Ofenkeramik des 13.-14. Jh.
Wohl im 14. Jh. erfolgte der Bau eines 3.5 × 5 m grossen und 1.2 m tief gemauerten Kellerraumes. Eine Ausgleichsschicht auf der Mauerkrone weist auf einen hölzernen Oberbau hin. Zwei asymmetrisch eingemauerte Ständer in der Ost- und der Westwand deuten auf einen speziellen Innenausbau hin. An der Nordmauer wurde ein Treppenabgang mit einer Schwelle und aufgesetzten Türpfosten angebaut. Von den Ständern, den Türpfosten und der Schwelle waren die Negative und verkohlte Reste erhalten. Offensichtlich zerstörte ein Brand das Gebäude. In einer zweiten Nutzungsphase wurden eine zweite Schwelle und neue Türpfosten eingesetzt, wovon Verputzreste mit Negativabdrücken zeugen. Nach dem erneuten Entfernen von Schwelle und Türpfosten wurde der Raum weiterbenutzt. Ein Brandgrüblein mit massiven Brandspuren in dessen unmittelbarer Umgebung zeigt dies deutlich an. Die endgültige Auflassung und wohl auch der Abbruch des Gebäudes erfolgten möglicherweise im 14. Jh. Das lässt eine 1 m mächtige Einfüllung aus Bauschutt vermuten, die in diese Zeit datiert; neben zahlreichen grossen Fachwerkbruchstücken enthielt sie auch Reste mindestens eines Ofens mit Tellerkacheln. Möglicherweise handelt es sich hier um den Abbruchschutt des Gebäudes selbst.
Datierung: archäologisch. Prähistorische Zeit; römische Zeit; Mittelalter.
KA ZG, P. Moser und St. Hochuli.
Baar ZG, Dorfstrasse 42
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Details of the chronicle
Municipality
Baar
Canton
ZG
Location
Dorfstrasse 42
Coordinates
E 2682158, N 1227536
Elevation
440 m
Site reference number
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Cantonal intervention number
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New site
No
Sampling
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analyses
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Institution
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Discovery date
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Surface (m2)
650 m2
Start date
26 April 2001
End date
06 July 2001
Dating method
archaeological
Author
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Publication year
2002
Period
Roman Empire, Iron Age, Bronze Age, Middle Ages
Site type
settlement
Type of intervention
excavation (rescue excavation)
Archaeological finds
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bones
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Botanical material
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