LK 1031, 683 200/284 075. Höhe: 470 m.
Datum der Grabung: April 1994.
Bibliographie zur Fundstelle: AS 9, 1986, 52-56.
Notgrabung (Hausbau). Grösse der Grabung ca. 420 m².
Siedlung.

Südwestlich des 1984 entdeckten Hausgrundrisses wurden im Zusammenhang mit dem Bau von drei Doppeleinfamilienhäusern erneut spätbronzezeitliche Siedlungsreste untersucht. Besonders überraschend war die Entdeckung eines aus Kalksteinen trockengemauerten Kanals von 40 cm Breite und 20 cm Höhe, mit einem Kanaldurchlass von 15 × 15 cm (Abb. 5). Einstweilen konnte er auf einer Länge von über 19 m freigelegt und untersucht werden. Der hangseitige Beginn des Kanals war T-förmig angelegt, durch Anfügen eines mit Steinen gefüllten 1.2 m breiten Quergrabens. Das talseitige Ende ist einstweilen nicht bekannt.
Mit dem Kanal wurde offenbar eine Hangquelle gefasst, und das Wasser vermutlich einer weiter talwärts liegenden Zisterne zugeleitet, wie sie von Savognin-Padnal oder St. Moritz bekannt sind. In der Untersuchungsfläche ließ sich auch ein mit Steinen und Keramikscherben geschotterter, etwa 1.5 m breiter Weg nachweisen, der möglicherweise zu der südlich der Kantonsstrasse vermuteten Zisterne geführt hat. Die sonst eher spärlich angetroffene Siedlungsschicht mag darauf hinweisen, dass der spätbronzezeitliche Dorfkern entweder weiter hangaufwärts oder aber gar südlich der Kantonsstrasse lag. An Funden liegen einige für Landsiedlungen eher seltene Bronzeobjekte vor, unter anderem eine Pfeilspitze mit Dorn und das Fragment eines Gürtelhakens. Zwei Nadeln mit vierkantigem Schaft und Plattenkopf weisen auf die Anwesenheit älterer, erodierter mittelbronzezeitlicher Siedlungsreste hin.

Datierung: archäologisch. Mittel- bis spätbronzezeitlich.
K A S H.