LK 1072, 697 310/261 730. Höhe 442 m.
Datum der Grabung: 27.-31.8. und 3.-10.12.2007.
Neue Fundstelle.
Geplante Bauuntersuchung (Umbau).
Siedlung.

Das in der Kernstadt gelegene Hinterhaus wurde im Vorfeld eines Umbaus untersucht und dabei ein massiver, leicht trapezförmiger Kernbau nachgewiesen, der ursprünglich wohl freistehend war. Seine Aussenmasse betragen 6 / 7.5 × 13 m, bei einer Mauerstärke von 1 m. Der zweigeschossige Bau mit einer Höhe von ca. 6 m dürfte nach Ausweis des lagigen, ziegellosen Mauerwerks aus Bruchsandsteinen und teilweise schräg gestellten Bollensteinen aus dem späten 12. oder 13. Jh. stammen. Die Ecken aus Sandsteinquadern mit Randschlag waren auf Sicht gestaltet, dabei wurde der Mauermörtel steinsichtig abgestrichen; ein eigentlicher Verputz war ursprünglich nicht vorhanden.
In der Nordfassade hat sich im Erdgeschoss ein bauzeitliches Fenster (16 × 65 cm) mit Gewänden aus Sandstein erhalten, während im Obergeschoss die Innenseite eines originalen Fensters einsehbar war, deren Leibung sich nicht wie üblich gegen innen öffnet. Die Aussenseite des Kernbaus ist stark brandgerötet (Stadtbrand von 1313?), während das Innere vom Brandereignis verschont blieb.
Die spezielle Ausformung der Fenster deutet darauf hin, dass es sich möglicherweise nicht um ein Wohnhaus handelte, sondern um einen feuersicheren Speicherbau.
Aus dem Spätmittelalter und der frühen Neuzeit sind kaum bauliche Veränderungen zu erkennen. 1816 erfolgte ein tiefgreifender Umbau, «von einer Scheuer zu einem Wohnhaus», wie die Brandassekuranz festhält. In der Folge wurden nur noch geringfügige bauliche Veränderungen vorgenommen.

Datierung: archäologisch-historisch.
KA ZH, R. Szostek.