LK 1071, 672 820/262 023. Höhe 508 m.
Datum der Grabung: 4.4.-9.8.2002.
Bibliographie zur Fundstelle: JbSGUF 83, 2000, 247 (mit älterer Literatur); 84, 2001, 242f.; 85, 2002, 325f.; Archäologie im Kanton Zürich 1999-2000, Berichte der Kantonsarchäologie Zürich 16, 2002, 27f.
Geplante Notgrabung (Bau Einfamilienhäuser). Größe der Grabung ca. 1600 m².
Römischer Gutshof.

Auf Grund der Resultate der Sondierungen, die bereits im Sommer 2000 stattgefunden hatten, konnte ein großer Teil des Areals maschinell untersucht werden. Nach dem Abtrag der Deckschichten wurden die erfassten Befunde jeweils knapp dokumentiert und die Flächen wieder eingedeckt. Bei den dokumentierten Strukturen handelt es sich hauptsächlich um neuzeitliche Drainagen, die wohl mit dem langjährigen Rebbau in Zusammenhang stehen. Einzelne isolierte Befunde sowie Reste eines schräg zum Hang verlaufenden mutmaßlichen Straßengrabens können auch zur römischen Anlage gehört haben.
Im Süden der Parzelle wurde eine Fläche von ca. 250 m² eingehender untersucht. Hier hatte man bei den Sondierungen die Ostfront eines zentralen Nebengebäudes angeschnitten, von welchem bereits im Frühling 2001 der westliche Teil in der benachbarten Parzelle ausgegraben wurde. Die Reste im verbliebenen schmalen Streifen bestätigten die Baugeschichte des mutmaßlichen Umgangstempels im Großen und Ganzen. Verschiedene östlich des Steinbaus gefasste Strukturen (Pfostengruben, Balkengräbchen) dürften zu einem Holzbau gehört haben, der im ausgehenden 1./beginnenden 2. Jh. durch einen Brand zerstört und durch ein quadratisches Gebäude aus Stein ersetzt worden war. In einer Reihe liegende, behauene Tuffsteine bei der nordöstlichen Gebäudeecke sowie aus dem Mauerwerk ausgebrochene Pfostengruben lassen vermuten, dass die Gebäudeecke zu einem nicht näher bestimmbaren Zeitpunkt umgekippt (Senkungen?) und notdürftig mit Holzpfosten gestützt wurde. Klärungen der Baugeschichte werden von der noch ausstehenden wissenschaftlichen Bearbeitung erwartet.
Wie bereits im letzten Jahr kam im Areal erneut Keramik aus der späten Bronzezeit und neu der Eisenzeit zu Tage.

Archäologische Kleinfunde: Keramik, verschiedene Bronze- und Eisenobjekte, z.T. vollständig erhaltene Leistenziegel, in Bearbeitung.
Faunistisches Material: zahlreiche Knochen, unbearbeitet.
Probenentnahmen: Holzkohle.
Datierung: archäologisch. Bronzezeit; Eisenzeit; 1.-3. Jh.
K.A.Z.H., B. Horisberger.