LK 1068, 2621487 / 1265487. Höhe 271 m
Datum der Grabung: 14.5.-3.8.2018.
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 99, 2016 (mit älterer Literatur); JbAK 37, 2016, 76-97; 39, 2018, 121-142; 40, 2019 (im Druck).
Geplante Notgrabung (Neubau Einfamilienhaus). Größe der Grabung 104 m².
Siedlung.
Bereits im Jahr 2015 (KA 2015.003) waren fünf Baugruben an Heidemurweg 28 in Kaiseraugst archäologisch untersucht worden. Das damals geplante Bauvorhaben wurde jedoch nie realisiert. 2018 löste ein abgeändertes Bauprojekt im Bereich einer der bereits ausgegrabenen Baugruben eine erneute archäologische Untersuchung aus. Bezogen auf die antike Topografie befindet sich die Grabungsfläche in der Unterstadt von Augusta Raurica, unmittelbar östlich der sogenannten Castrumstraße. In der Spätantike verlief hier der dem Castrum Rauracense vorgelagerte Wehrgraben. Das Südtor stand direkt nördlich des Grabungsperimeters. Bereits im Jahr 2015 waren hier Teile früh- bis mittelkaiserzeitlicher, an die Castrumstraße anstoßender Bauten ausgegraben worden, ferner ein Abschnitt des Wehrgrabens, der die betroffene Parzelle Ost-West quert. 2018 kamen erneut früh- bis mittelkaiserzeitliche Baureste zum Vorschein: Balkengräben, Mauern sowie Gruben in den Hinterhofbereichen. Sie stammen von einer mehrphasigen Bebauung. Überraschenderweise kam unmittelbar südlich des bereits 2015 ausgegrabenen Wehrgrabens ein weiterer Graben zum Vorschein. Er ist ebenfalls Ost-West orientiert und wird vom bereits bekannten Wehrgraben geschnitten. Er muss demzufolge älter sein. Daneben war es erneut möglich, einen weiteren Abschnitt des jüngeren Wehrgrabens auszugraben. Vom älteren Wehrgraben hatten sich wegen der Kappung durch den jüngeren lediglich seine Südwandung sowie die Spitze erhalten. Die erhaltene Breite des Bauwerks betrug 6 m, die maximal erhaltene Tiefe 2,14 m. Sein Profil war V-förmig, mit abgerundeter Spitze und einem Böschungswinkel von 20°. Der Wehrgraben durchschlug früh- und mittelkaiserzeitliche Mauern und Gruben und war bis in den anstehenden Hochflutsand eingetieft. Aufgrund der Form der Grabenspitze ist von mehrfachem Reinigen und Nachstechen auszugehen. Auch ließen sich Spuren von periodisch stehendem Wasser nachweisen. Die Böschung war befestigt, wie Bewuchsspuren zeigen (geoarchäologisches Gutachten Ph. Rentzel, IPNA Basel). Verfüllt war der Graben mit Fachwerkschutt sowie Dark-Earth-Sedimenten. Eine bereits bestimmte Prägung des Theodosius I. aus der Verfüllung liefert einen vorläufigen terminus post für seine Aufgabe in den Zeitraum 388-395 n. Chr. Der jüngere, nach Norden versetzte Wehrgraben war in Form eines Sohlgrabens mit einem Böschungswinkel von 50° angelegt. Seine maximale Breite betrug 5,4 m, seine maximale Tiefe 1,7 m. An seiner Nordböschung ließ sich noch ein Lehmausstrich feststellen. Wohl wegen seines steilen Böschungswinkels war er relativ rasch partiell verfüllt worden. Danach stabilisierte sich die Sedimentation und er stand als flacher Spitzgraben mit einem Böschungswinkel von 35° noch eine Zeit lang offen. Mehrere sich teilweise überlagernde Reinigungsfurchen sind Hinweis auf einen längeren Unterhalt. Da er den älteren, bereits verfüllten Graben schneidet, kann er kaum vor dem 5. Jh. ausgehoben worden sein. Der Zeitpunkt seiner endgültigen Aufgabe und Verfüllung ist noch offen. Es ist zu hoffen, dass die Bestimmung der Funde daraus einen Datierungsansatz liefern wird.
Archäologische Funde: Bronze, Eisen, Keramik, Knochen; im Römermuseum Augst.
Faunistisches Material: unbestimmt; im Römermuseum Augst
Probenentnahmen: Sedimentproben, mikromorphologische Proben; im Römermuseum Augst.
Datierung: archäologisch-numismatisch. Frühe bis mittlere Kaiserzeit; Spätantike.
K A A G, J. Baerlocher
Kaiseraugst AG, Heidemurweg 28
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Details of the chronicle
Municipality
Kaiseraugst
Canton
AG
Location
Heidemurweg 28
Coordinates
E 2621487, N 1265487
Elevation
271 m
Site reference number
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Cantonal intervention number
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New site
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Sampling
geoarchaeological sediment sample
analyses
micromorphology
Institution
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Discovery date
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Surface (m2)
104 m2
Start date
14 May 2018
End date
03 August 2018
Dating method
numismatical, archaeological
Author
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Publication year
2019
Period
Roman Empire
Site type
settlement
Type of intervention
excavation (rescue excavation)
Archaeological finds
metal (tool), ceramic, stone (tool)
bones
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Botanical material
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