LK 1131, 678 000/220 840. Höhe 440 m. Datum der Untersuchung: 31.1.-3.2.2005.
Bibliografie zum Bauwerk: W. Stöckli/F. Wadsack, Zur Baugeschichte der Pfarrkirche St. Verena in Risch. Zuger Neujahrsblatt 1981, 21-37; J. Grünenfelder/R. Hediger, Pfarrkirche St. Verena in Risch ZG. Schweizerische Kunstführer 346. Bern 1984; W. Jacobsen/L. Schaefer/H. R. Sennhauser, Vorromanische Kirchenbauten, Nachtragsband. Veröffentlichungen des Zentralinstituts für Kunstgeschichte München, III,2, 348. München 1991.
Geplante Untersuchung (wiss. Neubearbeitung). Gräber. Kirche.
Die Kirche St. Verena in Risch ist - abgesehen vom älteren Kirchturm - ein spätbarocker Neubau von 1680-1684. Die Reste der 1978 ausgegrabenen Vorgängerkirchen sind unter dem modernen Kirchenboden sichtbar. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Neubearbeitung wurden die zugänglichen Mauern erneut untersucht. Dabei ergaben sich neue Erkenntnisse zur Baugeschichte:
1. Vierzehn eng nebeneinander liegende, beigabenlose Bestattungen lassen auf die erste Kirche schließen (aus Holz oder Stein). Ein Grab wird von der Nordmauer der zweiten Anlage angeschnitten. Die dicht an dicht verlegten Steinplatten unter dem jüngeren Altar dürften als Boden der ersten Anlage zu deuten sein. Kalibrierte AMS-C14-Daten an Knochen aus zwei verschiedenen Gräbern fallen ins 8./9. Jh. (ETH-30308: 1240 ± 50 BP; ETH-30307: 1210 ± 50 BP; Abb. 46).
2. Die zweite Anlage war eine gemauerte Saalkirche mit einem eingezogenen, längsrechteckigen Altarraum. Es sind Teile des originalen Mörtelbodens erhalten, der bis 1978 sämtliche Bestattungen der ersten Phase überdeckte. Im Bereich von Vorchor und Altarraum lässt sich eine stufenweise Erhöhung des Mörtelbodens rekonstruieren. Der in Resten erhaltene Altar stand auf dem höchsten Podium weit vor dem Chorhaupt. Vor der Westmauer weist eine Lücke im Mörtelboden auf eine Vormauerung hin, die sowohl als Bank wie auch als Stützmauer für die gegen das ansteigende Gelände gelehnte Fassade diente. Die zweite Anlage enthielt keine Innenbestattungen. Der längs gestreckte Grundriss deutet auf eine Datierung in die spätkarolingische Zeit hin (9./10. Jh.). Nach bisheriger Interpretation war diese Anlage die erste Kirche mit Innenbestattungen.
3. In romanischer Zeit neu erbaute Saalkirche mit fast gleichem, jedoch harmonischerem Grundriss wie die zweite Anlage. Im Innern ist der Blockaltar mit Pietra rasa-Verputz mit Fugenstrich teilweise erhalten.
4. An die Nordseite des Altarhauses kam der bestehende Kirchturm zu stehen. Das lagenhafte, romanisch wirkende Mauerwerk mit Pietra rasa-Verputz mit Fugenstrich weist in der Westmauer Luziden mit giebelförmigem Abschluss auf. Die dendrochronologische Datierung eines originalen Eichenbalkens fällt ins Jahr 1288 (ohne Splint). Der Baum dürfte im frühen 14. Jh. gefällt worden sein. Ungefähr zur gleichen Zeit wurde das Kirchenschiff um gut 4 m nach Westen verlängert, worauf eine Vergabung des Johannes von Hertenstein von 1337 für den Kirchenbau hinweisen könnte.
Probeentnahmen: C14-Proben; Dendroprobe.
Datierung: dendrochronologisch; C14; archäologisch; historisch. 8.-17. Jh.
KA ZG, A. Boschetti-Maradi und P. Eggenberger.
Risch ZG, röm.-kath. Pfarrkirche St. Verena
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Details of the chronicle
Municipality
Risch
Canton
ZG
Location
röm.-kath. Pfarrkirche St. Verena
Coordinates
E 2678000, N 1220840
Elevation
440 m
Site reference number
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Cantonal intervention number
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New site
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Sampling
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analyses
14C, dendrochronology
Institution
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Discovery date
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Surface (m2)
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Start date
31 January 2005
End date
03 February 2005
Dating method
14C, dendrochronological, storico, archaeological
Author
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Publication year
2006
Period
Middle Ages, Early Modern period, Late Modern period
Site type
cult/religious (religious building), cult/religious (sanctuary), funerary (group of tombs, unspecified), funerary (tomb)
Type of intervention
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Archaeological finds
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bones
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Botanical material
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