LK 1072, 691350/264350. Höhe 406 m. Datum der Grabung: 27.8.-30.8.; 20.9.1996. Neue Fundstelle. Ungeplante Notgrabung (Gasleitung). Grösse der Fläche ca. 1250 m². Siedlung. Grab.
Bei der Begehung des abhumusierten Gasleitungstrassees wurden direkt unter dem Humus prähistorische Scherben entdeckt, die eine kleine archäologische Untersuchung auslösten. Neben einer in Pflugtiefe liegenden Steinkonzentration mit vereinzelten prähistorischen Keramikfragmenten sind vor allem Reste eines mutmasslichen römischen Körpergrabes zu erwähnen. Die Fundstelle befand sich innerhalb einer Pferdemanege, wo der Humus zur Verfestigung des Bodens durch eine sandig-siltige Planie ersetzt worden war. Bei diesem Vorgang war vermutlich das Körpergrab weitgehend zerstört worden. Davon übrig geblieben sind nur die Abdrücke zweier parallel liegender Langknochen und eine bronzene Augenfibel, deren Fundlage dem Schulterbereich des Verstorbenen entsprechen dürfte. Die vor der Restaurierung von A. Rast durchgeführte Untersuchung der Fibel zeigte, dass einzelne Textilasern, die als Wolle oder eher Lein identifiziert werden könnten, auf der korrodierten Oberfläche klebten. Obwohl die Artenbestimmung unsicher ist und keine Gewebespuren nachzuweisen waren, scheinen die Fasern die Interpretation des Befundes als Körpergrab zu stützen. Die Augenfibel vom Typ Riha 3.2 wurde seit der augusteischen Zeit produziert, zahlreiche Belege stammen aus claudischen Zusammenhängen. Ob zwischen der mutmasslichen Bestattung und den Bewohnern des bekannten, 1.5 km östlich der Fundstelle liegenden römischen Gutshofes von Neftenbach eine Verbindung besteht, ist ungewiss. Die bisher lokalisierten römischen Gräber (Brandbestattungen mit Ausnahme der Neonaten) befinden sich in unmittelbarer Nähe des Gutshofareals. Es stellt sich deshalb die Frage, ob am nördlich der Fundstelle ansetzenden Südhang mit einer weiteren römischen Siedlung auf dem Gemeindegebiet von Neftenbach zu rechnen ist. Da aus dem Kt. Zürich bisher keine Körpergräber der frühen Kaiserzeit bekannt sind, verdient der Fund einige Aufmerksamkeit.
Beim Abschreiten des für die Gasleitung abgetieften Grabens konnten in den Profilwänden prähistorische Strukturen festgestellt werden, darunter eine mit mittelbronzezeitlicher Keramik und Brandschutt verfüllte Grube und eine ca. 5 m lange Konzentration von in situ liegenden Hitzesteinen.
Archäologische Kleinfunde: prähistorische Keramik, römische Fibel. Proben: Fasern. Datierung: archäologisch. Mittelbronzezeit; frühe Kaiserzeit. K A Z H, C. Fischer und B. Hedinger.
Neftenbach ZH, Hagenbuech
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Details of the chronicle
Municipality
Neftenbach
Canton
ZH
Location
Hagenbuech
Coordinates
E 2691350, N 1264350
Elevation
406 m
Site reference number
--
Cantonal intervention number
--
New site
Yes
Sampling
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analyses
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Institution
--
Discovery date
--
Surface (m2)
1250 m2
Start date
27 August 1996
End date
20 September 1996
Dating method
archaeological
Author
--
Publication year
1997
Period
Roman Empire, Bronze Age
Site type
settlement, funerary (tomb)
Type of intervention
excavation (rescue excavation)
Archaeological finds
ceramic, metal (jewelry)
bones
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Botanical material
--
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