LK 1068, 621 460/264 800. Höhe 294 m.
Datum der Grabung: Januar-Dezember 1999.
Bibliographie zur Fundstelle: L. Berger, Führer durch Augusta Raurica⁶. Basel 1998; J. Rychener (mit einem Beitrag von M. Schaub), Ausgrabungen in Augst im Jahre 1999. JbAK 21, 2000 (im Druck).
Verschiedene Bodeneingriffe, Überwachungen, Baubegleitungen und Prospektionen im antiken Siedlungsperimeter.
Siedlung.

Neben der Weiterführung der Grabung Frey AG, einer «Publikumsgrabung» im Bereich des Osttores (siehe Berichte Augst-E. Frey AG und -Osttor) und den Sanierungsarbeiten am Szenischen Theater mussten im Berichtsjahr 14 kleinere, meist baubegleitende Untersuchungen durchgeführt werden. Zwei Grabungen haben didaktische Projekte der Römerstadt Augusta Raurica betroffen. Sie wurden ausgelöst durch die erwähnte «Publikumsgrabung» und die Visualisierung römischer Gebäudefluchten und Strassenzüge im Gelände mittels Markierungsstangen und Buschhecken. Vorgängige Kontakte mit der Bauherrschaft und eine daraus resultierende Abänderung des Projektes (Bau eines Pferdestalles) erlaubten es, den Eingriff in die archäologischen Strukturen im Bereich der Südwestecke des Südforums gering zu halten. So beschränkten sich die Aushubarbeiten für die Betonplattform des Stallbodens auf den die antiken Mauern überdeckenden Humus; sie wurden auf den Oberkanten der Mauerabbruchkronen eingestellt. Im Zusammenhang mit einem Projekt der Gemeinde Augst, das gesamte Areal rund um das Schulhaus umzugestalten, waren über das Jahr verteilt mehrere Interventionen unserer Abteilung nötig. Das Entfernen des Belages des auf der Südseite des Schulhauses liegenden Pausenplatzes und das damit verbundene Errichten von neuen Spielgeräten und das Pflanzen von Bäumen wurde archäologisch begleitet. Auf der Schulhausnordseite beobachteten wir in einem zum 1997 eingerichteten Beach-Volleyballplatz führenden Graben eine Kiesschicht, die vermutlich ein Rest der in der Nähe verlaufenden römischen Nordrandstrasse oder eines grösseren Platzes darstellt. In zwei Fällen bescherte uns das Hochwasser des Jahres 1999 einen Einsatz. Am Violenbach waren Teile der unterspülten Uferböschung abgebrochen und dabei zum Vorschein gekommene römische Mauerzüge mussten dokumentiert werden. Am Ergolzufer wurden Mauerreste freigespült, die vermutlich zu einer nachrömischen Uferverbauung gehören. Die durch Patrick Nagy und Simon Vogt von der Kantonsarchäologie Zürich durchgeführten Luftbildprospektionen erbrachten im Berichtsjahr keine grundsätzlich neuen Strukturen und konzentrierten sich auf Areale laufender Grabungen.

Faunistisches Material: im Römermuseum Augst.
Datierung: archäologisch. 1.-3. Jh. n. Chr.
Ausgrabungen Augst, H. Sütterlin.