LK 1153, 723 800/211 300. Höhe 470 m.
Datum der Notdokumentation: 27.4.2007.
Bibliographie zur Fundstelle: H. Rebsamen/W. Stutz, Glarus. INSA, Inventar der neueren Schweizer Architektur 4, 415-423. Bern 1982.
Notdokumentation (Werkleitungsbau). Siedlung.
2007 wurden auf der gesamten Länge der Kirchgasse die Werkleitungen saniert und ausgebaut. Dabei wurden in einer Tiefe von rund 3 m mehrfach Reste von Gebäuden angeschnitten, die 1861 dem Grossbrand zum Opfer gefallen waren, der in der Nacht von Freitag auf Samstag, 10./11. Mai den Flecken Glarus verwüstete. Zwei dieser Befunde im Bereich der Kreuzung Kirchstrasse/Postgasse wurden am 27. April 2007 als Profilaufnahmen dokumentiert (Abb. 53). Aus der NNW-Grabenflanke ragten die Reste von zwei gemauerten Gebäudesockeln. Ein Freilegen der angeschnittenen und im Grabenbereich bereits zerstörten Ruinen stand nicht zur Diskussion. Die Befunde wurden gereinigt, fotografiert und eingemessen. Die Profilpläne wurden erst nachträglich basierend auf massstäblich entzerrten Fotos und Feldskizzen gezeichnet.
Befund: Im zugänglichen Grabenabschnitt gab es nur kleinere Brandschuttlinsen, eine durchgehende Brandschicht fehlte. Die Ruinen waren bis über ihre Abbruchkronen mit planiertem Bauschutt zugedeckt, der keine für den Bau von massiven Mauern geeigneten Steine enthielt. Die aufgeführten Beobachtungen sind deutliche Hinweise dafür, dass der Brandplatz nach Abschluss der Löscharbeiten systematisch vom Brandschutt befreit wurde. Brauchbares und Wiederverwertbares wurde dabei aus dem Schutt ausgelesen oder mit ihm abgeführt. Diese Deutung der Befunde findet ihre Bestätigung in der Tatsache, dass die Räumungsarbeiten bereits zwei Tage nach dem Brand aufgenommen wurden. Und schon drei Wochen später setzte der Präsident des Gemeinderates ein "Reglement zur Räumung der Brandstätte" in Kraft.
Fundmaterial: Im Nahbereich der beiden Profile wurde eine auffallend geringe Zahl an Fundgegenständen aufgesammelt. Ausser einigen wenigen Einzelstücken und einer Ansammlung von Tierknochen (Schlachtabfälle), die aus einer tief liegenden Kiesschicht stammten, bestand das wenige Fundmaterial mehrheitlich aus unbrauchbarem, kaum mehr identifizierbarem Schrott. Reste von Hausrat, Werkzeugen und anderen Gebrauchsgegenständen gab es kaum.
In den Grabenprofilen gab es keine Anhaltspunkte für hochmittelalterliche oder gar prähistorische Siedlungsspuren. Es muss aber damit gerechnet werden, dass bei künftigen archäologisch überwachten Bodeneingriffen im gesamten Stadtbereich Funde und Befunde aus diesen Epochen zum Vorschein kommen werden. Datierung: archäologisch; Schrift- und Bildquellen. Landesarchiv Glarus, F. Rigendinger.
Glarus GL, Kirchstrasse
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Details of the chronicle
Municipality
Glarus
Canton
GL
Location
Kirchstrasse
Coordinates
E 2723800, N 1211300
Elevation
470 m
Site reference number
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Cantonal intervention number
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New site
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Sampling
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analyses
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Institution
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Discovery date
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Surface (m2)
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Start date
27 April 2007
End date
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Dating method
archaeological
Author
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Publication year
2008
Period
Early Modern period, Late Modern period
Site type
settlement
Type of intervention
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Archaeological finds
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bones
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Botanical material
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