LK 1067, 609 205/261 935. Höhe 302 m.
Datum der Grabung: 10.-27.6.2013.
Bibliografie zur Fundstelle: M. Châtelet, Eine frühmittelalterliche Töpferwerkstatt. Die archäologischen Funde von Oberwil (BL), Lange Gasse. Archäologie und Museum 47. Liestal 2004; R. Marti, The early medieval potteries from Basle's hinterland (Switzerland) - origin, production and diffusion of the pottery ware. In: J. Klápště/P. Sommer (eds.) Arts and Crafts in Medieval Rural Environment. Ruralia 6, 3-16. Turnhout 2007.
Geplante Notgrabung (Überbauung mit zwei Mehrfamilienhäusern).
Grösse der Grabung 650 m².
Siedlung (Töpferöfen und Gruben).

Unmittelbar westlich eines bereits 1973 und 1996 untersuchten frühmittelalterlichen Töpfereibezirks kamen im Zuge des Humusabtrags für den Bau zweier Mehrfamilienhäuser die Reste von vier weiteren Brennöfen zum Vorschein. Damit sind von dieser Fundstelle bisher insgesamt 11 oder 12 Öfen nachweisbar. Erhalten blieben auch diesmal nur die untersten, ursprünglich in den Hanglehm eingetieften Teile der Konstruktionen. Die Bauweise entsprach dem mittlerweile bekannten Muster: Eine annähernd kreisrunde Feuerkammer mit einem Durchmesser von 1,2 m wurde durch eine Zungenmauer zweigeteilt. Beheizt wurde sie von einer vorgelagerten Bediengrube aus über ein in den anstehenden Lehm gegrabenes Schürloch. Das Brenngut stand auf einer Tenne aus Molassesandsteinplatten, die seitlich auf einem etwa 8 cm breiten Absatz und in der Mitte auf der Zungenmauer auflagen (Abb. 45). Die genaue Form des Brennraums, der zumindest im unteren Teil ebenfalls in den anstehenden Boden eingetieft war, bleibt nach wie vor unbekannt. In der Umgebung der Öfen kamen einige zeitgleiche, zum Teil mit Keramikabfall verfüllte Gruben unbekannter Funktion zum Vorschein.

Archäologische Funde: Keramik, etwas Eisen (unkonserviert), kleine Doppel- und Melonenperle aus gelber Glasfritte.
Probenentnahmen: C14, Sedimentologie, verkohlte Hölzer.
Datierung: archäologisch. 7. Jh.
Archäologie Baselland, R. Marti.