LK 1031, 1051, 687 820/277 510. Höhe 350 m.
Datum der Prospektion: 2.-13.6.2014.
Bibliografie zur Fundstelle: J. Leckebusch, Bodenradar-Untersuchung der Vorgängerbauten der Klosterkirche Rheinau. In: H.R Sennhauser/Kantonale Denkmalpflege (Hrsg.) Die Klosterkirche Rheinau - Frühe Geschichte, Bau und Ausstattung bis in die barocke Zeit. Monogr. Zürcher Denkmalpflege 6, 44-55. Zürich/Egg 2007; P. Nagy, Mit Flugzeug, Händen und Computer - das archäologische Prospektionsprojekt Rheinau (CH) und Altenburg (D). as. 33, 2010, 4, 18-25.
Prospektion (Magnetik und Radar). Messareale 12000 bzw. 4500 m². Siedlung.

Seit 2006 steht das Gebiet von Rheinau ZH und Umgebung im Fokus eines binationalen, interdisziplinären Prospektionsprojekts. Ziel ist es, möglichst umfassend die archäologischen Spuren der Besiedlungsgeschichte beidseits des Rheins vom Ende der letzten Eiszeit bis heute zu dokumentieren und auszuwerten.
Im Frühling 2014 fanden die letzten Feldarbeiten statt. Dazu gehörten v.a. geophysikalische Messungen, aber auch einzelne Baggersondierungen. Auf der Halbinsel Au, genauer im Gebiet Franzosenacker, erfolgten auf einer Fläche von 12 000 m² Magnetikmessungen (ausgeführt durch die Firma GGH Solutions in Geosciences GmbH, Freiburg im Br. D). Sie bilden den Abschluss großflächiger geomagnetischer Untersuchungen auf den Halbinseln Au und Schwaben. In den komplexen Messbildern sind zahlreiche Gruben, Pfostenlöcher, Hochtemperaturbereiche und vereinzelt Mauern fassbar. Die Auswertungen sind zurzeit im Gange.
Der zweite Schwerpunkt der geophysikalischen Untersuchungen von 2014 lag auf der Klosterinsel, wo im Juni während zweier Wochen umfangreiche Messungen durchgeführt wurden. Die Arbeiten erfolgten im Rahmen eines Joint-Master-Kurses der ETH Zürich, Institut für Geophysik, sowie durch die Firma GGH als Auftragnehmer. Zum Einsatz kamen Radar, Magnetik, Elektrik, Elektromagnetik (EM 61) sowie Seismik. Bereits früher waren im Bereich der Klosterkirche Radarmessungen durchgeführt worden. Die Messareale des Jahres 2014 verteilten sich auf heute unüberbaute Bereiche auf der gesamten Klosterinsel. Neben bekannten, aber nicht mehr bestehenden Klosterbauten (z.B. Kanzlei, Felix-und-Regula-Kirche) wurden bis anhin unbekannte Baureste erfasst. Zudem gelang es, den geologischen Untergrund der Insel genauer aufzuschlüsseln.

Datierung: archäologisch. Bronzezeit bis Neuzeit.
KA ZH, P. Nagy.