LK 1131, 677 300/229 530. Höhe um 455 m.
Datum der Grabung: März-Oktober 2014.
Bibliografie zur Fundstelle: U. Gnepf Horisberger/S. Hämmerle, Cham-Oberwil, Hof (Kanton Zug). Befunde und Funde aus der Glockenbecherkultur und der Bronzezeit. Antiqua 33. Basel 2001; Tugium 26, 2010, 18-21; JbAS 93, 2010, 221; Tugium 27, 2011, 21-23.53-56; JbAS 94, 2011, 236; Tugium 28, 2012, 29f.; JbAS 95, 2012, 186f.; Tugium 29, 2013, 33f.; JbAS 96, 2013, 178f.; Tugium 30, 2014, 35f.; JbAS 97, 2014, 206 f.
Geplante Notgrabung (Kiesabbau). Grösse der ergrabenen Fläche 10000 m² Siedlung.
2014 wurden im Ackerland östlich des eponymen Bauernhofes 10000 m² archäologisch untersucht («Fläche Ost»). Systematisch durch das Grabungsareal angelegte Profile zeigen, dass die Schichtverhältnisse in einem grossen Teil des Geländes vermutlich in jüngerer Zeit massiv anthropogen beeinflusst wurden. Stellenweise lag der A-Horizont direkt auf dem C-Horizont. Eine grosse Anzahl mehrheitlich moderner Drainagen dürfte sich zudem ebenfalls negativ auf die Erhaltung von Siedlungsspuren ausgewirkt haben. Durch diese Umstände wird eine sichere Bestimmung der Südgrenze der seit den 1990er-Jahren bekannten bronzezeitlichen Siedlung praktisch verunmöglicht. Immerhin konnten in zwei Zonen der ergrabenen Fläche Befunde dokumentiert werden, die wohl mit der nahegelegenen Siedlung im Zusammenhang stehen.
Im östlichen Bereich der «Fläche Ost» nahe der heutigen Knonauerstrasse kamen neben einigen Pfostengruben (?) auch Reste einer Kulturschicht in Form lokaler Hitzesteinstreuungen mit prähistorischen Keramikscherben zum Vorschein. Randscherben und verzierte Wandscherben weisen in die Mittelbronzezeit. Erwähnenswert ist zudem eine Feuergrube mit Holzkohlelage und Brandrötungssaum, die ebenfalls einige prähistorische Gefässfragmente enthielt. Einzelne weiter südlich im Gelände befindliche unförmige, vermutlich als Baumgruben anzusprechende Mulden mit grösseren Mengen an Hitzesteinen und prähistorischem Keramikbruch zeigen, dass die Kulturschicht ursprünglich eine grössere Ausdehnung hatte.
Im westlichen Bereich der «Fläche Ost» war man bereits 2012 auf eine bogenförmig von Süden nach Nordwesten verlaufende, bis zu 4 m breite dichte Hitzesteinstreuung gestossen. 2014 wurde deren weiterer Verlauf in westlicher Richtung dokumentiert. Im untersuchten Bereich verdichtete sich die Streuung zu einem Hitzestein«Koffer». Im Befund und in seinem Umfeld wurden grosse Mengen mittelbronzezeitlicher Keramik geborgen. Auffällig waren zudem zwei linear verlaufende, möglicherweise als Karrengleise anzusprechende Furchen. Sie legen eine Interpretation der Steinpackung als Weg nahe.
An Kleinfunden sind neben einem vermutlich bronzezeitlichen Nadelkopf insbesondere ein mittelalterliches getriebenes Zierblech aus Bronze mit dem Stier-Relief (Evangelist Lukas), ein 10-Schilling-Stück von 1743 der Stadt Zürich sowie ein Nürnberger Rechenpfennig aus der Werkstatt von Cornelius Lauffer (Meister 1658, gestorben 1711) erwähnenswert.
Archäologische Funde: Keramik, Knochen, Metall, Glas, Münzen.
Probenentnahmem: Mikromorphologie, C14, Makroreste.
Datierung: archäologisch; numismatisch. Bronzezeit; Mittelalter; Neuzeit.
KA ZG, D. Jecker, S. Maier, G. Schaeren und S. Doswald.
Cham ZG, Oberwil, Hof
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Details of the chronicle
Municipality
Cham
Canton
ZG
Location
Oberwil, Hof
Coordinates
E 2677300, N 1229530
Elevation
455 m
Site reference number
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Cantonal intervention number
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New site
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Sampling
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analyses
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Institution
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Discovery date
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Surface (m2)
10000 m2
Start date
01 March 2014
End date
31 October 2014
Dating method
numismatical, archaeological
Author
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Publication year
2015
Period
Bronze Age, Middle Ages, Early Modern period, Late Modern period
Site type
settlement
Type of intervention
excavation (rescue excavation)
Archaeological finds
ceramic, metal (coins/medals), glass
bones
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Botanical material
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