LK 1095, 748 965/244 065. Höhe 777 m.
Datum der Grabung: 1.-19.3.2010.
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 90, 2007, 206 f).
Geplante Notgrabung (Abbruch Hotel Krone und vor Neuüber bauung mit zwei Kellergeschossen).
Betroffene Fläche ca. 250 m², Größe der Grabung ca. 80 m².
Siedlung.

Die Voruntersuchung des im Januar 2010 abgebrochenen Gebäudes sowie die Grabung auf dem Schmäuslemarkt 2006 zeigten, dass im nicht unterkellerten nördlichen Teil mit archäologischen Bodenfunden zu rechnen war. Erwartet wurden Befunde des am 18. März 1560 abgebrannten Dorfes Appenzell; dem 450. Jahrestag wurde in Appenzell I. Rh. und auf der Grabung entsprechend gedacht. Aus der Zeit vor dem Dorfbrand stammen Reste der Bebauung gegen die heutige Hauptgasse mit einer älteren und einer jüngeren Phase von eingetieften Erdgeschossen, 0,70 m unter dem heutigen Niveau der Hauptgasse (777,60 m ü.M.). Der jüngere Erdgeschossboden war in zwei Phasen, zuerst teilweise mit Sandsteinplatten, dann mit Bollensteinen gepflästert. Die Nordflucht war nicht fassbar, befindet sich also im Bereich der Hauptgasse, welche demnach wesentlich schmaler war als heute. Gegen den Schmäuslemarkt kam ein ca. 0,80 m unter dem heutigen Niveau liegender Erdgeschossboden zum Vorschein (Abb. 39). Diese Räume wurden beim Brand von 1560 mit Brandschutt verfüllt. Der Neubau nach dem Brand wurde mit einer Bollensteinpflästerung auf 777,35 m ü. M. errichtet und enthielt nicht genauer zuzuordnende Mauerteile. Der Neubau des Hotels Krone um 1830 konservierte die Befunde, bis 1923 eine Unterkellerung die Hälfte tilgte.

Archäologische Funde: Glas geblasen, Gefäß- und Ofenkeramik, Eisen, noch nicht bearbeitet.
Datierung: bauhistorisch; archivalisch. Neuzeit.
IGA, H. Obrist und A. Fässler.