LK 1067, 607 295/266 652. Höhe 285 m.
Datum der Bauuntersuchung: April 2008.
Bauuntersuchung vor Innenrenovation. Grösse der Untersuchung ca. 45 m².
Kirche.

Die Innenrenovation des Kirchturmes bedingte das Abschlagen des modernen Putzes im Erdgeschoss und erlaubte die Sicherung der ältesten Oberflächen in den Obergeschossen (Abb. 55). Trotz vielen neuen Erkenntnissen - zusätzlich zu jenen aus den bereits in den 1950er, 60er- und 80er-Jahren durchgeführten Grabungen im Kirchhofareal und dem Chor - konnten noch nicht alle Fragen bezüglich Baugeschichte der Kirche beantwortet werden. Die älteste Bausubstanz (13. Jh. oder 1440er-Jahre?) findet sich in den Grundmauern des Turmes. Im ersten Obergeschoss zeugen brandgerötetes Mauerwerk und eine Abbruchkante vom Brand und Einsturz des Bauwerks. Ein einst vom ersten Obergeschoss in den Chor führender schmaler Zugang blieb erhalten, wurde jedoch mit dem folgenden Wiederaufbau zugemauert. Die Aufmauerung des Turmes dürfte vor 1594 erfolgt sein. Das damalige Schicksal der Kirche bleibt ungewiss. Die Verlegung des Schiffes vom Süden in den Norden des Turmes datiert wohl in die Zeit zwischen 1594 und 1671. Spätestens dann nämlich hatte sich der nun gegen Süden freistehende Turm bereits so stark abgesenkt, dass eine stützende Vormauerung notwendig geworden war. Der ursprüngliche, bis dahin in Gebrauch stehende Turmeingang wurde in den Norden verlegt. Bereits dreissig Jahre später erfolgte die Vergrösserung des Schiffes auf die heutigen Ausmasse.


Datierung: archivalisch. Renaissance; Barock.
Archäologie Baselland, A. Springer.