LK 1031, 2689825 / 1283775. Höhe 398 m.
Datum der Grabung: sporadisch zwischen 11.6. und 14.8.2018.
Bibliografie zur Fundstelle: K. Bänteli/K. Bürgin, Schaffhausen im Mittelalter - Baugeschichte 1045-1550 und archäologisch-historischer Stadtkataster des baulichen Erbes 1045-1900. Schaffhauser Archäologie 11, 558-586. Schaffhausen 2017.
Geplante Notgrabung (Abbruch und Neubau). Größe der Grabung 100 m².
Siedlung.

Direkt unter dem Betonboden eines abgebrochenen Gebäudes aus den 1930er-Jahren kamen in der Schaffhauser Altstadt die Reste von Vorgängerbauten zum Vorschein. Die ursprünglich zwei Parzellen von lediglich 3 m Breite waren mit je einem Hinter- und Vorderhaus und dazwischenliegendem Innenhof bebaut. Davon zeugten wenig tief fundierte Mauern und die Pflästerung eines Innenraumes. Im Innenhofbereich wurde ein Holzfass aufgedeckt (Abb. 60). Die untersten 20 cm waren verfüllt mit Abfall: Flaschen, ein Lederschuh, zahlreiche Knöpfe, einige Textilreste, viel Metall, Krüge, Tassen, Schüsseln, Teller und ein bemalter Pfeifenkopf bilden einen geschlossenen Fundkomplex und geben Einblick in einen Hausrat des 18. Jahrhunderts.
Ein älterer Mauerzug mit leicht versetzter Ausrichtung ist mit einem Lehmboden in Verbindung zu bringen. Nach Ausweis des Fundmaterials dürfte dieses Gebäude durch einen Brand im 13. Jahrhundert abgegangen sein. Noch älter ist eine mächtige Planie mit viel Fundmaterial. Sie steht wohl im Zusammenhang mit der Stadterweiterung um 1200, bei der das neu ummauerte Areal für die Bebauung vorbereitet wurde.
Die eigentlich vorgesehenen Bodenabträge für den Neubau konnten durch eine Plananpassung vermieden werden. So verbleiben die Funde und Befunde im Boden, versiegelt mit einer neuen Betonplatte.

Archäologische Funde: Geschirr- und Ofenkeramik, Baukeramik, Hüttenlehm, Hohlglas, Buntmetall, Eisen, Leder, Textilien, Holz.
Faunistisches Material: Tierknochen, unbestimmt.
Probenentnahmen: C14.
Datierung: archäologisch. 12.-20. Jahrhundert.
KA SH, K. Schäppi.