LK 1095, 749 056/244 096. Höhe 775 m.
Datum der Baubegleitung: 13.3.2013
Bibliografie zur Fundstelle: Innerrhoder Geschichtsfreund 23 1979, 82; JbAS 96, 2013, 246
Geplante Baubegleitung und Notgrabung (Leitungsgraben). Größe der Grabung 5 m².
Siedlung.

Im Rahmen der Ortsgestaltung Appenzell wurden Werkleitungen verlegt. Dabei wurde wenige Meter südöstlich des Chors der Pfarrkirche St. Mauritius, beim Krypteneingang, ein Mauerzug dokumentiert. Die angerissene Mauer ist zweihäuptig, aus Bollensteinen gefügt und gemörtelt. Sie läuft vermutlich parallel versetzt in der Verlängerung der südlichen Chorwand. Die geringe Stärke von 30 cm schließt aus, dass es sich um Reste der Wehrmauer handelt, die nach Bildquellen im Spätmittelalter die Pfarrkirche samt Friedhof umgab. Doch befanden sich nach der schriftlichen Überlieferung innerhalb des Mauerrings auch diverse Bauten mit teils sakraler Funktion.
Einem von ihnen könnte die mittelalterlich oder frühneuzeitlich datierende Mauer zuzuordnen sein, wiewohl eine nähere Deutung vorderhand nicht möglich ist. Obwohl das Umfeld der Pfarrkirche modern umgestaltet wurde, ist nach Ausweisen der 2013 entdeckten Reste bei künftigen Bauarbeiten mit weiteren archäologischen Funden zu rechnen, wie dies bereits die Beobachtungen von 1978 (Kanalisation) und 2012 (Neugestaltung Fußgällgalerie) nahelegen.

Datierung: archäologisch. Spätmittelalter/frühe Neuzeit.
Fachkommission Denkmalpflege AI, A. Fässler; Büro für Archäologie E. Rigert; Kulturamt AI, R. Inauen.