LK 1075, 2746341/1254531. Höhe 668-671 m.
Datum der Baubegleitung: 12.3.-23.10.2018.
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 90, 2007, 199; 99, 2016, 243; 100, 2017, 275f.; 101, 2018, 246.
Geplante Baubegleitung (Leitungsgräben, Unterflurbehälter, Schächte, Hausanschlüsse, Neugestaltung Gassenoberfläche). Größe der Grabung 213 Laufmeter Leitungsgräben und 2900 m² Gassenoberfläche.
Stadt

Im Rahmen der Neugestaltung der östlichen Altstadt wurden vor dem Einbau der neuen Gassenpflästerung in der Brühl-, Glocken- und Kugelgasse verschiedene Werkleitungsarbeiten am bestehenden EW-, Gas- und Wassernetz durchgeführt sowie neue Leitungen verlegt. Gleichzeitig wurde die bestehende Kofferung entfernt und ersetzt. Bei diesen Aushubarbeiten kamen in der Brühl- und Löwengasse an mehreren Stellen erneut Reste eines aus Sandsteinplatten errichteten neuzeitlichen Schmutzwasserkanals zum Vorschein. In der Glockengasse ließ sich wie 2017 die mittelalterliche Stadtmauer dokumentieren. Der großflächige Aushub für einen neuen Unterflurbehälter in der Glockengasse im Februar erfolgte in einem bereits durch frühere Bautätigkeit gestörten Bereich und erbrachte keinen Nachweis von Befunden oder fundführenden Schichten. Im Hinterhof der Liegenschaft Spisergasse 16a waren im Rahmen von Werkleitungssanierungen infolge zahlreicher Störungen ebenfalls keine archäologischen Schichten oder Strukturen zu dokumentieren.
Im Einfahrtsbereich zur Spitalgasse zeigten sich unter dem alten Gassenkoffer Mauerreste zweier Vorgängerbauten, die im 19. bzw. 20. Jh. abgebrochen worden waren. Bei Aushubarbeiten für eine neue Gas- und Wasserleitung am Waaghausweg auf der Südseite des 1584/85 errichteten Waaghauses kam auf der Grabensohle die gewölbte Decke eines aus Bruch- und Sandsteinen errichteten Kanals oder Stollens zum Vorschein. Aufgrund der Lage des Befundes könnte es sich um einen neuzeitlichen (?) Zubringer zum wenige Meter entfernten, unterirdisch verlaufenden Irabach handeln, der vor seiner Eindeckung im 15. Jh. im ehemaligen Stadtgraben der ältesten Stadtbefestigung verlaufen war.

Archäologische Funde: Gefäß- und Baukeramik, Glas.
Faunistisches Material: Tierknochen, unbearbeitet.
Probenentnahmen: Mörtelproben.
Datierung: archäologisch. Mittelalter; Neuzeit.
KA SG, Th. Stehrenberger und R. Liver.