LK 1155, 744 700/217 270. Höhe 452 m. Datum der Grabung: Oktober 2002-Januar 2003. Neue Fundstelle. Bibliographie zur Fundstelle: E. Rothenhäusler, Die Kunstdenkmäler des Kantons St. Gallen. I, Der Bezirk Sargans, 29-58 Basel 1951 Geplante Notgrabung (Überwachung Platzgestaltung). Grösse der Grabung ca. 1500 m². Umgebung Kirche

Die Sanierung und Neugestaltung der Marktgasse und des Lindenplatzes östlich und südlich der Kirche St. Justus wurden archäologisch überwacht. Bei der Kirchenrenovation 1932/34 waren nämlich Reste eines römischen Gebäudes, frühmittelalterliche Gräber und eine karolingische Kirche zum Vorschein gekommen. Während der Arbeiten 2002/03 entdeckte man zwei ältere Friedhofsmauern. Die eine verläuft südlich und östlich der Kirche in einem Abstand von 2-5 m zur bestehenden Friedhofsmauer. Sie dürfte ins Spätmittelalter oder in die frühe Neuzeit datieren. Ein Zusammenhang mit dem gotischen Umbau der Kirche in der Mitte des 15. Jh. ist durchaus möglich. Die zweite Friedhofsmauer verläuft in der Nordhälfte des Lindenplatzes. Der Friedhof südlich der Kirche war demnach etwa doppelt so gross wie der Südteil des aktuellen Friedhofs. Diese Mauer datiert in die Neuzeit und dürfte noch auf einer Zeichnung von K. Reichlin aus dem Jahr 1867/68 zu sehen sein. Einzelne Bestattungen wurden während des Aushubs des Kanalisationsgrabens gefasst.

Anthropologisches Material: Bestattungsreste, unbearbeitet. Probenentnahmen: anthropologisches Material und Holzkohle. Datierung: archäologisch, typologisch. Spätmittelalter-Neuzeit. KA SG/AD GR, B. Caduff.