LK 1195, 759 080/190 580. Höhe 590 m. Datum der Grabung: 12.10.-13.11.1989. Bibliographie zur Fundstelle: A. Hochuli et al., Chur in römischer Zeit II (in Vorb.); J. Rageth, in: Stadtgeschichte von Chur 1 (in Vorb.). Ungeplante Notgrabung (Bauprojekt). Grösse der Grabung ca. 180 m². Siedlung.

In Chur-Welschdörfli, auf dem Areal der Calanda Garage, mussten kurzfristig die Bauarbeiten für eine neue Tankstelle unterbrochen werden. Der Bagger hatte römische und prähistorische Kulturschichten angegraben und z.T. zerstört (s. auch ältere Eisenzeit). Die sofort eingeleitete Notgrabung brachte römisches Mauerwerk eines grösseren Bauwerks mit Anbauten zutage. Unmittelbar neben diesen Gebäudekomplexen entdeckte man ein Wasserkanalsystem mit einer Art Klärgrube. In einem Kanal zeichneten sich die Negative einer gedeckten Holzrinne ab. Weiter waren verschiedene Balkengräben vorhanden, die als Subkonstruktionen für Holzbauten gedeutet werden konnten.

Die gemauerten Gebäude sind wohl um die Mitte des 1. Jh. n. Chr. entstanden. Die Holzhäuser könnten unter Umständen etwas älter sein.

Archäologische Kleinfunde: römische Keramik: TS, TN und Gebrauchsware des 1. und 2. Jh. n.Chr., 1 Aucissafibel, wohl Typ Ettlinger 30, 2 Münzen 1. Hälfte des 1. Jh. n. Chr. Faunistisches Material: Tierknochen. Probenentnahmen: Erdproben, Mörtelproben. Datierung: archäologisch. Archäologischer Dienst GR, G. Gaudenz.