LK 1032, 707 344/278 920. Höhe 402 m.
Datum der Grabung: September-Dezember 2002.
Bibliographie zur Fundstelle: B. Hedinger/U. Leuzinger, Tabula rasa. Holzgegenstände aus den römischen Siedlungen Vitudurum und Tasgetium, Ausstellungskatalog. Frauenfeld 2002; A. Raimann/P. Erni, Die Kunstdenkmäler des Kanton Thurgau 6. Bezirk Steckborn, 27f. Bern 2001; JbSGUF 79, 1996, 253.
Geplante Notgrabung (Bauvorhaben). Untersuchte Fläche ca. 200 m².
Vicus.

Die direkt südlich der 1738 abgegangenen Sankt-Vitus-Dorfkirche gelegene Parzelle liegt östlich des Auerbaches und ließ aufgrund von 1995 südlich davon durchgeführten Sondagen und Baugrubenbeobachtungen eine starke Störung durch Bachgeschiebe erwarten. Durch die Sondierungen ergab sich nun aber ein anderes Bild: Während kaum Bachsedimente angetroffen wurden, zeigte sich über Seeablagerungen ein mächtiges, bis zu 2 m dickes römisches Schichtpaket, das aufgrund der Funde vom frühesten 1. Jh. n. Chr. bis ins 3. Jh. n. Chr. abgelagert wurde und heute zum großen Teil unter dem Grundwasserspiegel liegt.
Bis anhin ergaben sich während der Grabung keine Hinweise auf Steinbauten, dagegen kamen zahlreiche Teile von Holzgebäuden und der in Eschenz gut bekannten Holzkanäle zum Vorschein; alle Bauelemente sind offenbar in ein orthogonales Rastersystem eingebunden. Die anscheinend stets nötige Entwässerung des Geländes wurde neben Drainage auch durch das Einbringen von Kiesplanien unterstützt. Unter den Leitungsbauten ist eine aus mächtigen Eichenbohlen gefügte Frischwasserleitung besonders zu vermerken, deren Verlauf noch nicht weiter verfolgt werden konnte. Die Grabungen werden im Frühjahr 2003 fortgesetzt und auf eine größere Fläche ausgedehnt.

Fundmaterial: Funde aus organischem Material (Holz, Leder, Korbwaren); Metall, Keramik, wenige Münzen.
Datierung: dendrochronologisch (Dendrolabor Zürich, K. Wyprächtiger), archäologisch.
Amt für Archölogie TG.