LK 1068, 621 400/264 850. Höhe 295 m.
Datum der Grabung: 17.7.-1.9.1989 (baubegleitende Beobachtungen bis Ende Oktober 1989).
Bibliographie zur Fundstelle: R. Laur-Belart u. L. Berger, Führer durch Augusta Raurica, 5. erw. Aufl., Basel 1988, 43; P.-A. Schwarz, JbAK 11, 1990 (in Vorbereitung). Eine grundsätzlich andere Auffassung vertritt T. Tomasevic Buck, JbAK, 1988, 95ff.
Geplante Notgrabung (Kanalisationsarbeiten, EW-Leitungen).
Grösse der Grabung ca. 120 m².
Befestigung in Siedlung.

Im Areal der Insula 9 (Abb. 11) wurden rund 10 bzw. 30 m südlich des altbekannten 'Halsgrabens' (Graben 1) zwei weitere spätrömische Gräben angeschnitten. Der Südlichste, Graben 3, wurde im Verlauf der Grabung an einer Stelle bis auf die UK abgebaut und (randlich) auf einer Länge von rund 17 m untersucht. Dabei zeigte sich u.a., dass die Überbauung schon vor dem Aushub der Gräben planmässig eingeebnet worden war. Erste Auswertungsergebnisse, die sich auf rund 20 weitere, seit dem 16. Jh. beobachtete topographische und archäologische Aufschlüsse stützen, zeigen ferner, dass in den Insulae 4, 6, 7, 8, 9 und 10 immer wieder Befunde angetroffen worden sind, die schlüssig für die Existenz der (umstrittenen) spätrömischen Befestigung sprechen. Die Altgrabungen zeigen, dass diese Befestigung aus einer indirekt (2 Mauerraubgruben) und direkt (Quaderfundament aus Spolien) nachgewiesenen, 3 bis 4 m breiten Wehrmauer, den mehrfach geschnittenen Gräben 1, 2 und 3 sowie den im Winter 1983/84 abgetragenen Wällen A und B bestand. Der anhand der Keramik in die 2. Hälfte des 3. Jh. datierte Abbruch der Überbauung bzw. der Bau der Befestigung muss aufgrund der stratifizierten Münzfunde (u.a. des sog. Bachofenschen Münzschatzes mit t.p. 268 AD) 'in den Jahren um 270 AD' erfolgt sein.

Archäologisches Fundmaterial: im RM Augst (FK C 01870-1900; 02871-2891): Keramik, Metallgegenstände, Münzen, Spolien.
Faunistisches Material: im RM Augst: noch nicht bestimmt.
Datierung: archäologisch. 2. Hälfte des 3. Jh. bzw. 'um 270 AD'.
Ausgrabungen Augst/Kaiseraugst, P.-A. Schwarz.